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POTSDAM EXKLUSIV: Schlöndorff inszeniert Seeoper 2012

Zur Pressekonferenz kommt Volker Schlöndorff zu spät. Der Potsdamer Regisseur („Die Blechtrommel“) ist im Studio aufgehalten worden, wo sein neuer Film „Das Meer am Morgen“ synchronisiert wird, der im Februar auf der Berlinale Premiere feiern soll.

Von Frederik Hanssen

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Zur Pressekonferenz kommt Volker Schlöndorff zu spät. Der Potsdamer Regisseur („Die Blechtrommel“) ist im Studio aufgehalten worden, wo sein neuer Film „Das Meer am Morgen“ synchronisiert wird, der im Februar auf der Berlinale Premiere feiern soll. Und auch im kommenden Sommer bleibt der 72-jährige Oscarpreisträger dem nassen Element verbunden: Schlöndorff übernimmt die Regie von George Bizets „Carmen“ bei den Seefestspielen Berlin 2012 am Wannsee – also dem Freiluft-Opern-Spektakel, das ursprünglich in Potsdam-Hermannswerder stattfinden sollte, wegen Naturschutz- und Lärmbedenken aber umgezogen war.

Eigentlich hatte er sich nach seiner letzten Musiktheatererfahrung ja geschworen, keine Opern mehr zu inszenierten, sagte Schlöndorff – seine Deutung von Janaceks „Aus einem Totenhaus“ an der Deutschen Oper war 2005 von der Kritik verrissen worden. Doch als Christoph Dammann, der Intendant der Seefestspiele, vor drei Wochen anrief und ihm das Angebot machte, „Carmen“ unter freiem Himmel in Szene zu setzen, konnte er nicht „Nein“ sagen. Weil er die Probenarbeit mit den Sängern so liebt, wenn schon am Vormittag „Gänsehaut-Emotionen“ aufkommen. Und weil die Wannsee-Bühne verkehrstechnisch günstig liegt: „Ich kann mit dem Paddelboot von meinem Haus in Potsdam direkt zum Ort des Geschehens kommen.“ Gespielt wird die „Carmen“-Urfassung von 1875, die Solisten singen auf Deutsch, Judith Kubitz dirigiert erneut die Kammerakademie Potsdam. Veranstalter Peter Schwenkow freut sich, dass sowohl die Sommerferien als auch Fußball-EM und Olympia vorbei sind, wenn die zwölf Aufführungen am 16. August starten. Zuversichtlich ist er auch, was das Wetter betrifft: „Schlechter als 2011 kann es nicht werden!“

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