Landeshauptstadt: Schloss Babelsberg wieder geöffnet
In der Augustawohnung werden Ergebnisse und Aufgaben der Restaurierung vorgestellt
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Babelsberg - Erstmals seit Jahren ist das sanierungsbedürftige Schloss Babelsberg wieder geöffnet. Während der Ausstellung „Marmor, Stein und Eisen bricht ...“ werden in einem Teil der Augustawohnung Ergebnisse und Aufgaben der Restaurierung des Kaiserschlosses vorgestellt. Bei der gestrigen Eröffnung durch den Marketingchef der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Dr. Tilmann von Stockhausen, sahen die Besucher erstmals die Neuerwerbung „Bonne mit Kind“, ein Gemälde der Schweriner Malerin Pauline Soltau, das durch die NDR-Antiquitätenshow „lieb & teuer“ entdeckt wurde. Es ist ein Pendant zu dem gleichnamigen Bild, das wie 80 Prozent aller Gemälde des Schlosses nach dem Krieg verloren ging. Der Ankauf dient der Ausstattung der Bibliothek. Von ihr haben sich sonst nur einige Stühle und vier mittelalterliche Sakristeitüren erhalten, die in den großen Bücherschrank eingebaut waren.
Komplett, wenn auch stark beschädigt vorhanden ist dagegen der Schreibtisch aus dem Arbeitszimmer der Kaiserin Augusta. An ihm werden die Fortschritte demonstriert, die Holzrestaurator Thomas Kühn inzwischen bei der Restaurierung erreicht hat. Ein faszinierendes Kapitel stellen die Kamine dar, die für die Nachkriegsnutzung des Schlosses als „Volksrichterschule“ kurzerhand zerschlagen und als Füllmaterial für den Bau einer Kläranlage verwendet wurden. Die Restauratoren bemühen sich, die inzwischen wieder ausgegrabenen Bruchstücke zusammenzufügen und zu ergänzen.
Nach der Orangerie im Neuen Garten stellt Schloss Babelsberg den wichtigsten Ort der großen Stiftungsausstellung zur Restaurierung dar. Unter Federführung von Heidrun Liepe, in der Stiftung Leiterin des Schlossmanagements, haben Kastellanin Ulrike Gruhl und Olaf Siart die Babelsberger Ausstellung konzipiert, zu der die brandenburgische Staatskanzlei mit 4000 Euro beitrug. Für die Gestaltung sorgte Art Department Studio Babelsberg.
Ganz abgesehen von der Sanierung des Außenbaus stellen die bisherigen Restaurierungsergebnisse nur einen Anfang dar. Das weiß niemand besser als die Kastellanin, die die Ausstellung deshalb mit einer „Galerie“ der noch zu bewältigenden Aufgaben ausklingen lässt.
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