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Landeshauptstadt: Schlossaufbau „nationale Aufgabe“

Saarländischer Historiker Güthlein wirbt in Potsdam für ein Landtagsschloss

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Innenstadt - Der Aufbau des Potsdamer Stadtschlosses ist nationale Angelegenheit. Dieser Meinung ist zumindest der Kunsthistoriker Klaus Güthlein. Der Professor von der Uni Saarbrücken sagte gestern bei einem Treffen des Vereins Potsdamer Stadtschloss und der Initiative Mitteschön am Fortunaportal: „Der Wiederaufbau der historischen Mitte von Potsdam ist keine regionale, sondern eine nationale Aufgabe.“ Man müsse keine Sorgen vor Kopien haben, denn es seien bei einem Wiederaufbau Kopien von Kopien.

Schon der Palast Barberini an der Havel sei der Nachbau eines Papstpalastes in Rom gewesen. Und auch das Alte Rathaus ist ein Nachbau. Güthlein warnte jedoch vor einer Beliebigkeit der neuen Alten. „Möglichst nah am Original und auf dem Platz des früheren Baus“ sollten sie sein, so der 65-Jährige. Genau das sieht Barbara Kuster von der Initiative Mitteschön als Problem an. Auch der Landtag habe es in seinen Beschlüssen zwar größtmöglich und Weitestgehend festgeschrieben – dass sich die sechs Konsortien und ihre Architekten daran halten, darauf vertraut sie nicht. „Wer schon mal einen Rechtsstreit geführt hat weiß, was diese Worte bedeuten“, so die Potsdamer Kabarettistin.

Für die Flügelbauten des Fortunaportals und den Schmuck der Schlossfassade am neuen Landtag sind bisher 28 000 Euro aus dem Verkauf der symbolischen Aktien zusammengekommen. Dass sind etwa 13 Prozent der insgesamt aufgelegten Edition. Seit gestern nun gibt es auch die 1000-Euro-Aktie offiziell. Zudem werde in der kommenden Woche mit dem Verkauf der Schloss-Steine begonnen. 250 Euro soll ein Original-Ziegel, handgefertigt im 17. und 18. Jahrhundert, kosten. Nachbildungen werden laut Kuster für 25 Euro verkauft. Durch Aktionen wie das Tafeln auf dem Alten Markt am 11. August sollen weitere Spenden und Freunde für den Wiederaufbau der historischen Schlosshülle gewonnen werden.

Klaus Güthlein gehört schon zu den Freunden des Wiederaufbaus, auch wenn er gestern nur zufällig Vorort war. Das Mitglied des Landesdenkmalrates Saarland erklärte: Die Städte in Ostdeutschland seien erst Opfer der Kriegszerstörung geworden, danach habe das DDR- Regime „das kulturelle Fundament der Deutschen zerstört“. „Wenn wir uns als Kulturnation unter den Völkern behaupten wollen, dann müssen wir die Monumente wieder aufbauen.“ jab

Montag ab 17 Uhr findet das nächste Treffen vor dem Fortunaportal statt.

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