Landeshauptstadt: Schlösserstiftung steht zur Schlössernacht
Veranstalter wollen Verkehrskonzept verbessern
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Sanssouci - Die Schlösserstiftung und die Arbeitsgemeinschaft (Arge) Schlössernacht wehren sich gegen Spekulationen, die Schlössernacht verliere in der Besuchergunst. Das alljährliche Ereignis sei eine der „erfolgreichsten Veranstaltungen dieser Art“ in Deutschland, sagte Reiner Wohlthat von der Arge bei der Vorstellung des Programms für die 13. Auflage der Schlössernacht, die am kommenden Samstag stattfindet.
Wohlthat reagierte damit auf die Kritik einiger Reiseveranstalter, die eine Überarbeitung des Konzeptes gefordert hatten, weil sie georderte Tickets nicht absetzen konnten. Wie berichtet sind erstmals seit Jahren kurz vor der Veranstaltung noch mehrere Hundert Restkarten erhältlich. Heinz Buri, Marketingchef der Schlösserstiftung, schob der Tourismusbranche den Schwarzen Peter zu. Die Karten seien nur auf dem Markt, „weil sich ein paar Partner aus der Reiseindustrie verkalkuliert haben“. Wohlthat kündigte als Konsequenz an, den Verteilungsschlüssel zu ändern. Auch müssten sich einige Potsdamer Hotels fragen, ob es sinnvoll sei, das Ticket zur Schlössernacht an ein Paket mit zwei oder drei Übernachtungen zu koppeln. Auch Berliner Hotels zeigten inzwischen wachsendes Interesse an Kartenkontingenten.
Im nächsten Jahr soll es zudem weitere Änderungen geben. Insbesondere das Verkehrsproblem macht der Arge zu schaffen. Auch die Stadt müsse einen Beitrag zur Verbesserung der Infrastruktur leisten, forderte Wohlthat. Besucher beschwerten sich immer wieder, dass die Nahverkehrsanbindung zu schlecht sei. Wohlthat kündigte an, gemeinsam mit Stadt und Stiftung ein neues Verkehrskonzept für die Veranstaltung zu erarbeiten. Die Schlösserstiftung habe den Vertrag mit der Arge um weitere fünf Jahre bis 2016 verlängert, sagte Buri. Die Partnerschaft sei gut und habe sich bewährt.
Auf der Schlössernacht am 20. August werden über 400 Künstler im illuminierten Park Sanssouci auftreten (Highlights siehe Infokasten). Als besonderes Bonbon und „wirkliche Weltnummer“ empfahl Reinhard Mann von der Arge das Kontrabass-Ensemble „Bassiona Amorosa“, das auf der Bühne vor den Jubiläumsterrassen der Orangerie spielen wird. Die Musiker aus München seien im vergangenen Jahr in der New Yorker Carnegie-Hall mit stehenden Ovationen gefeiert worden. Das Vorabendkonzert zur Schlössernacht auf der Mopke vor dem Neuen Palais sei bereits seit Ende April ausverkauft, sagte Mann. Die Ungarische Nationalphilharmonie unter der Leitung von Zoltán Kocsis spielt Werke von Liszt, Tschaikowsky und Dvorak. Im kommenden Jahr soll das Vorabendkonzert zur Schlössernacht am 17. August vom City of Birmingham Symphony Orchestra bestritten werden. Am Pult steht der Rigaer Stardirigent Andris Nelsons.
Pünktlich zur Schlössernacht wird bereits am Freitag die restaurierte Tritonenbrücke wieder geöffnet, die über den Parkgraben zur Großen Fontäne führt. Ebenfalls beendet ist die Sanierung der Marmorbalustrade im Sizilianischen Garten. Das Bauwerk war so stark geschädigt, dass es mehr als 20 Jahre mit einem Zaun abgesperrt werden musste. Es habe die Gefahr bestanden, dass Menschen in den Sizilianischen Garten stürzen, sagte Detlef Röper, zuständig für Natursteinrestaurierung bei der Schlösserstiftung. Die 158 Baluster aus schlesischem Marmor waren so bröckelig, dass sie komplett mit Acrylharz getränkt werden mussten. 254 000 Euro aus den Einnahmen der Schlössernacht wurden dafür verwendet – 2012 soll der Überschuss in die Restaurierung des Lindstedter Tores fließen.
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