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Innenansichten. Besucher am Sonnabend im Jagdschloss Am Stern.

© Andreas Klaer

Von Erhart Hohenstein: Schlossnacht am Stern

Verein hält an Einrichtung eines Biergartens fest

Stand:

Von Pfarrer i. R. Klaus Eckelt gebastelt, füllte sich das als Spendenbox dienende Modell des Jagdschlosses Stern schnell. Mehr als 1000 Euro kamen am Sonnabend beim 6. Sommerfest des Fördervereins zusammen, dem sich eine Schlossnacht anschloss. „600 Besucher sind eine erfreuliche Resonanz“, zog die Vereinsvorsitzende Christine Färber Bilanz. „Zudem war die Stimmung prächtig.“ Der Erfolg des Festes zeige, dass das Anliegen des Fördervereins Jagdschloss Stern – Pirschheide e.V. bei den Potsdamern angekommen ist. Dessen Mitglieder wollen das zwischen 1730 und 1732 errichtete Jagdschlösschen, den einzigen Schlossbau des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I., durch Konzerte, Feste, Lesungen, Vorträge u. ä. als kulturelles Zentrum für die Wohngebiete, Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld nutzen.

Bis dahin bleibt allerdings ein weiter Weg, denn der Dachstuhl und die Holzeinbauten des Gebäudes sind durch in der DDR-Zeit eingebrachte Schädlingsbekämpfungsmittel kontaminiert. Nach wie vor hat die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten kein Konzept gefunden, die Schlossräume zu entgiften. Sie können dem Publikum deshalb nur an wenigen Tagen des Jahres in Führungen zugänglich gemacht werden, 2009 noch am 6., 13. und am 27. September, wenn mit einem Herbstfest und der Vorführung einer Schleppjagd der Schlusspunkt unter die Saison gesetzt wird.

Die eingeworbenen Mittel kommen den beiden aktuellen Hauptvorhaben des Vereins zugute. Dazu zählt die Einrichtung eines Biergartens auf dem Gelände des Kastellanhauses. Dafür soll ein früherer Stall saniert und ausgebaut werden, die Kosten werden auf 45 000 Euro geschätzt. Zweites Projekt ist der Wiederaufbau eines historischen Backofens, wofür 35 000 Euro veranschlagt werden.

Die Schlösserstiftung hat im April mit dem Verein eine Betreibervereinbarung abgeschlossen und befürwortet die Vorhaben. Als Voraussetzung müsste sie allerdings denkmalpflegerische Vorgaben für Außengelände und Backofen erstellen, und darauf wartet der Verein noch immer. Schade, bedauert Christine Färber, bei rechtzeitiger Fertigstellung im Mai hätte die Chance bestanden, Fördermittel aus den zur Bekämpfung der Finanzkrise beschlossenen staatlichen Konjunkturprogrammen zu bekommen. Man hoffe nun auf die Verwirklichung im nächsten Jahr.

Zum Erfolg des Festes und der Schlossnacht hatten Kremserfahrten, eine Wanderung durch das alte Jagdgebiet Parforceheide, Stände befreundeterVereine und die Musik der Dixielandband „Alte Wache“ beigetragen.

Erhart Hohenstein

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