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Landeshauptstadt: Schlossvorplatz für Autos tabu

Stiftung baut beginnend mit dem Neuen Garten ein neues Parkregime und -leitsystem auf

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Stiftung baut beginnend mit dem Neuen Garten ein neues Parkregime und -leitsystem auf Die Vorplatz des Schlosses Cecilienhof bleibt künftig für Autos tabu. Nur Lieferfahrzeuge dürfen ihn zum Entladen kurzzeitig benutzen. Die Gäste des Schlosshotels haben für ihre Wagen auf dem Wirtschaftshof Parkmöglichkeiten bekommen, die Angestellten benutzen wie die Touristen nun den öffentlichen Parkplatz am Parkeingang Cecilienhof. Hier sollen wie auch für den Busparkplatz Automaten installiert werden. Das Eingangshäuschen, in dem bisher die Parkscheine ausgegeben werden, bleibt jedoch als Stützpunkt für den Wachdienst erhalten. Geplant ist ein Parkleitsystem mit Anzeige der freien Stellplätze. Diese Form der Parkraumbewirtschaftung soll neben dem Neuen Garten auch in Sanssouci und Berlin-Charlottenburg eingeführt und später auf andere Parke der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten ausgedehnt werden. Für seine Vorbereitung waren in der Umgebung von Cecilienhof umfangreiche Leitungs-und Kabelverlegungen erforderlich. „Von den 240 000 Euro für die Erneuerung der Schlossvorfahrt stecken 140 000 in der Erde“, macht der zuständige Ingenieur der Bauabteilung, Matthias Hübner, die Größenordung deutlich. Die Gelegenheit wurde genutzt, um die Gas- und die Trinkwasserleitung zum Schloss zu erneuern, das Entwässerungssystem zu sanieren und Elektrokabel zu verlegen. Letztere dienen u.a. dem Betrieb der kleinen Pollerleuchten, die an die Stelle der dem historischen Bild nicht entsprechenden so genannten Schinkelleuchten mit dem aufgesetzten „Potsdamer Ei“ getreten sind. Diese niedrigen Laternen sollen auch den Ökonomieweg bis hinüber zur Meierei begleiten. Dagegen werden für die Parkplätze moderne Leuchten auf hohen Masten installiert. Während der Bauarbeiten wurden außerdem so genannte Leerrohre in die Erde gebracht, in die zusätzliche Kabel eingezogen werden können. „Wenn sich diese Notwendigkeit ergibt, brauchen wir also den neu gestalteten Platz nicht wieder aufzubuddeln“, erläutert Hübner. Dieser Platz, über Jahrzehnte mit immer löchriger werdenden, pfützenübersäten Asphalt belegt, ist ein Schmuckstück geworden. Er zeigt nun eine kleinteilige Pflasterung aus portugiesischem Granit, der leicht gelblich schimmert. Damit soll an den ursprünglichen Belag aus Promenadengrant erinnert werden. Der aus dem Park auf das Schloss in sanftem Schwung zulaufende Weg erweitert sich vor dem Eingang zum Hof blütenkorbartig. Der Fachbereichsleiter für den Neuen Garten, Sven Kerschek, nennt diese Gestaltung deshalb eine „gekippte Tulpe“. Sie wurde ebenso wieder hergestellt wie eine an der Südostecke des Schlosses liegende halbrunde Fläche mit einem Rosenbeet in der Mitte. Seine einstige Bestimmung ist nicht überliefert. Manche halten ihn für einen Teeplatz, auf dem man im Morgenlicht frühstücken konnte. Wahrscheinlich diente er aber ganz prosaisch als Wendeschleife für die Wagen der kronprinzlichen Familie, wenn sie vor dem Schloss vorfuhren. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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