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Viel Kampf. Angelo Hauk vom Halleschen FC (links) und SVB-Urgestein Matthias Rudolph liefern sich eines der vielen umkämpften Duelle am Sonntag. Am Ende siegte der Gast mit 1:0 und brachte Nulldrei die erste Heimniederlage der Saison bei.

©  Jan Kuppert

Sport: „Schluss mit lustig“

Abstiegskampf statt Mittelfeld: Nulldrei-Trainer Benbennek stellt sich nach 0:1 nicht mehr vor sein Team

Stand:

Das Aufbäumen am Ende reichte nicht: Mit 0:1 (0:0) unterlag Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03 vor 4379 Zuschauern dem Halleschen FC. Den Treffer erzielte nach 63 Minuten Marco Hartmann. Nulldrei-Trainer Christian Benbennek ging mit dem Team hart ins Gericht. „Mir fehlen nicht die Worte“, sagte er, sondern die Worte, bei denen er nicht die Nerven verliere, sagte er.

Klar ist: Vor seine neuformierte Mannschaft wollte er sich nach der durchwachsenen Vorstellung, anders als bisher, nicht stellen. „Schluss mit lustig“ sei jetzt. Vor allem nach dem 0:1 vermisste er von den meisten ein „echtes Aufbäumen“, nämlich eines, bei dem „mit aller Macht, unbedingt, ohne Rücksicht auf irgendwas“ das Spiel umgebogen werden soll. Es „sah ganz nett“ aus. „Nett ist D-Junioren, nett ist meine Frau.“ Das war fast mehr Nulldrei-Feuer als während der vorangegangenen 90 Minuten – allerdings auch bei weniger Gegenwehr.

Zu Beginn ging es Schlag auf Schlag. Philipp Kreuels zog aus 18 Metern ab (2.) – knapp vorbei. Auf der anderen Seite hatte Frederic Löhe und seine Vorderleute Glück: Völlig freistehend setzte Nils Pichinot einen Ball gefühlvoll ans Lattenkreuz (4.). Weitere zwei Minuten später zog Daniel Reiche den Ball aus spitzem Winkel ab – der aber nur durch den Strafraum zischte. Nach einer Viertelstunde aber lief bei beiden Teams bei viel Aufwand nicht mehr viel Zwingendes. „Denk an Diago“, mahnte Benbennek an der Seitenlinie lautstark Diagonalpässe an. Die blieben aber Mangelware im Babelsberger Spiel.

Dank vieler gewonnener Zweikämpfe waren die körperlich robusteren Hallenser feldüberlegen und brachte die Nulldrei-Abwehr in Bedrängnis. Torgefährlicher waren die Gastgeber: Markus Müller scheiterte mit einem 20-Meter-Schuss an Darko Horvat (20.), Kreuels umkurvte Horvat, sein Schuss landete am Außennetz (33.). Es blieb die letzte Chance für die nächsten 37 Minuten.

Das 1:0 durch Marco Hartmann war nach 63 Minuten bereits die Entscheidung. An der Strafraumgrenze hatte er Oliver Kragl aussteigen lassen und verwandelte nach schönem Zuspiel des starken Dennis Mast zum 1:0. Nun mühten sich mit Lennart Hartmann, Christian Groß und Sergej Evljuskin drei Spielmachertypen – ohne Verbesserung. Erst nach 77 Minuten kamen mit Dennis Lemke und Benjamin Kauffmann zwei neue schnelle Leute. Und Lemke hatte den Ausgleich fast auf dem Fuß. An einer präzisen Eingabe von Matthias Rudolph rutschte er knapp am Ball vorbei (80.). Es war der dringend nötige Weckruf für die harmlose Schlussoffensive.

Gepunktet haben dürfte der Verein beim Deutschen Fußball-Bund (DFB). Mannschaftskapitän Reiche verlas eine DFB-Erklärung, nach der der Verein nicht nur gegen Gewalt und Rassismus, sondern auch gegen Pyrotechnik sei. Was diese drei Aspekte in eine gemeinsame Erklärung gebracht hat, blieb aber offen.

SVB 03: Löhe; Kühne, Berzel, Reiche, Rudolph; Heil, L. Hartmann (77. Lemke), Groß, Kragl (77. Kauffmann); Kreuels (61. Evljuskin), M. Müller.

HFC: Horvat; Benes, Mouaya, Ruprecht, Kanitz; Hauk (89. Shala), Wagefeld; Müller (87. Zeiger), M. Hartmann, Mast; Pichinot (81. Preuß).

Ingmar Höfgen

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