zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Schmack übt Kritik

Investorin: Pro Potsdam hat Projekt beschädigt

Stand:

Innenstadt - Der Ton im Konflikt um den Wiederbau des Palast Barberini am Alten Markt ist scharf: In ihrem Schreiben an Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und die Fraktionen im Stadtparlament spart Investorin Gertrud Schmack nicht mit Kritik. Die Hotelbetreiberin, deren Vertrag als Käuferin des Barberini-Areals laut Stadtkonzern Pro Potsdam seit vergangener Woche nicht mehr wirksam ist, wirft Vertretern der Pro Potsdam darin vor, ihre Pläne für ein Hotelprojekt mit „fragwürdigen Statements“ und voreiligen Presseveröffentlichungen beschädigt zu haben. Auch seien Halbwahrheiten „gezielt gestreut“ worden, so Schmack. Von wem, schreibt sie vorsorglich nicht.

Die Stadtverordneten und den Oberbürgermeister fordert Schmack auf, ihr Projekt – den Wiederaufbau des Palast Barberini nach historischem Vorbild als Hotel mit 90 Suiten – weiter zu unterstützen. Sie habe die Sonderiungsgespräche jetzt erfolgreich beendet und trete mit der Steigenberger-Gruppe in „abschließende Verhandlungen“ zum Hotelbetrieb ein. Bisher hatte Schmack ein Betreiber für das Barberini-Hotel gefehlt; laut der Pro-Potsdam-Tochter Sanierungsträger Potsdam GmbH hätte sie diesen spätestens am 31. Juli nachweisen müssen. Ob Schmacks neuer Anlauf erfolgversprechend sein kann, ist daher unklar.

Laut Sanierungsträger ist der Vertrag mit Schmack nach dem 31. Juli 2012 erloschen, weil sie Vertragsbedingungen nicht erfüllt hat. Ein Zurück sei daher ausgeschlossen, der Zuschlag an den Nachrücker im aufwendigen Bieterverfahren bereits erteilt. Allein dem Grundstücksverkauf müssten die Stadtverordneten noch zustimmen. Die Bietergemeinschaft der gemeinnützigen Berliner Lelbach-Stiftung und der Projektentwickler-Tochterfirma des Baukonzerns Hochtief will den Palast Barberini zu einem Wohn- und Geschäftshaus machen. Auch ein Restaurant soll einziehen. Sollte die Bietergemeinschaft nun doch nicht zum Zuge kommen und erneut an die Barberini GmbH von Schmack verkauft werden, seien „Schadensersatzforderungen des Nachrückers nicht ausgeschlossen“, erklärt der Sanierungsträger auf Anfrage.

Der Palast Barberini gilt als Schlüsselprojekt für die gesamte Wiedergewinnung der Bebauung an der Alten Fahrt. Das repräsentative Gebäude wurde auf Geheiß Friedrichs II. 1771/72 nach Entwürfen Carl von Gontards errichtet. SCH

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })