Landeshauptstadt: „Schmecken soll es“
Kulinarische Weltreise beim Kochkurs am Schlaatz
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Afrikanische Speisen, Kulinarisches aus Asien oder Lateinamerika, Leckeres aus Süd- und Osteuropa – die Düfte am Herd des Familienzentrums erinnern an eine Reise durch die Küchen dieser Welt. Die Afrikanerin Laura Sinapei hantiert mit Messern, während Anne Stempfle, mit dem kleinen Lukas auf dem Arm kräftig im Topf rührt. „Indisch“ steht heute auf dem Programm, aber auch zwei Suppen, davon eine mit Hühnchen. Zum besonderen Kochkurs „Die ganze Welt in einem Topf – Frauen kochen Rezepte ihrer Heimat“ lädt seit einigen Monaten das Familienzentrum des Diakonischen Werks am Schlaatz. An jedem zweiten Dienstag im Monat wird gebrutzelt, gekocht, tranchiert und püriert. „Wir haben schon chinesische, russische, polnische und deutsche Speisen ausprobiert“, erzählt Anne Stempfle, die das Projekt leitet. Es soll vor allem Mütter mit ihren Kindern ansprechen. Allerdings seien auch kinderlose Frauen gern gesehen, betonte das Diakonische Werk als Veranstalter.
In der geräumigen Küche des Familienzentrums am Schlaatz ist an diesem Dienstag jedenfalls noch Platz. Drei Mütter nutzen an diesem Vormittag den Kochkurs, der im Rahmen der Integrationsförderung der Stadt Potsdam läuft. Damit gehört es zu den Projekten, die aus dem 60 000 Euro großen Etat finanziert wird, den die Landeshauptstadt nach dem Umzug des Asylbewerberheims vom Lerchensteig an den Schlaatz im vergangenen Jahr aufgelegt hat.
In erster Linie sollen Rezepte aus der ganzen Welt ausprobiert werden. „Aber ein wenig Gesundheitsbewusstsein will ich beim Kochen auch unterschummeln“, sagt die Projektleiterin. „Wenn es schon Geschnetzeltes gibt, soll es wenigstens Salat dazu geben.“ Letztlich, so Anne Stempfle hat es aber in erster Linie zu schmecken. „Wir sind keine Koch-Perfektionisten“, betont sie. Dass dabei auch mal etwas nicht so schmeckt wie gedacht, wird also mit eingeplant. „Die Hühnersuppe heute jedenfalls habe ich mir besser vorgestellt“, gibt sie freimütig zu. Ein Problem ist dieser kleine Fauxpas nicht. „Unser Kochen lebt vom Ausprobieren und dem Wagen von neuen Rezepten.“ KG
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