Sport: Schmerz wird ausgeblendet
Potsdamer Leichtathleten wollen nun U20-WM-Tickets
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Caroline Hasse will nichts dem Zufall überlassen. Deshalb reiste die 19-jährige Stabhochspringerin des SC Potsdam mit ihrem Trainer Toralf Neumann auch schon am Mittwoch nach Mannheim, wo am Wochenende bei der Bauhaus-Juniorengala endgültig die deutschen Tickets zu den Leichtathletik-Weltmeisterschaften der U20 Mitte Juli im kanadischen Moncton vergeben werden. „Ich will mich schon mal an die Anlage hier gewöhnen, die sehr schnell ist und auf der ich in der Vergangenheit meist einige Probleme hatte“, erklärt die Potsdamer Sportschülerin, die im nächsten Jahr ihr Abitur machen will. In Mannheim rennen die Stabhochspringerinnen auf dem Weg zur Anlage über einem Mondo-Belag, der wesentlich schneller als der übliche Polytan-Belag ist. „Bisher fiel mein Anlauf hier meist ein bisschen auseinander – das will ich diesmal vermeiden.“
Die für Moncton geforderte Norm von 4,05 Metern hat Hasse in jedem ihrer Wettkämpfe dieses Jahres schon klar überboten, bei 4,30 Metern ist sie mittlerweile angekommen – aber auch fünf weitere junge Deutsche haben die 4,05 Meter schon geschafft. Um mit nach Kanada zu können, muss die Potsdamerin zumindest Zweite hinter der mit 4,35 Metern die Jahresbestenliste anführenden Joana Kraft vom TUS Metzingen werden. „Ob es klappt, wird der Wettkampf zeigen“, meint Caroline Hasse, die sich bei einem Springen am vergangenen Wochenende in Bad Harzburg verletzt hatte, als sie den Stab zu früh los ließ und er auf ihren linken Ellenbogen fiel. Folge war eine Prellung, „aber die Schmerzen lassen nach und ich versuche, das auszublenden“, sagt sie.
Berechtigte Hoffnungen auf die U20-WM können sich aus Potsdam am Wochenende auch die beiden Speerwerferinnen Sarah Mayer (Bestleistung 55,12 m) und Laura Henkel (54,22) machen, die die Norm für Moncton (51,00) ebenso schon geschafft haben wie Kristin Pudenz mit 54,07 Metern im Diskuswerfen (Norm 50,00) und Nadja Bahl mit 11,79 Sekunden über 100 Meter (11,80). Hochspringerin Judith Schwerdtner, die in diesem Jahr bislang 1,77 Meter zu Buche stehen hat, müsste sich für Kanada noch auf 1,82 Meter verbessern. Gleiches gilt für Marius Böhrenz (10,82) über 100 m (10,60), Florian Handt (53,12) über 400 m Hürden (47,30) und Stefan Hendtke (3:56,28 Minuten) über 1500 m (3:47,50).
Potsdams Geher Hagen Pohle und Charlene Czychy hatten sich bereits im Frühjahr für die U20-WM qualifiziert. „Wir hoffen auf insgesamt vier bis fünf Aktive in Kanada“, sagt Potsdams Cheftrainer Axel Richter. Michael Meyer
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