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Von Michael Meyer: Schmerzen, Blasen, Spaß

Skull-Asse der Potsdamer Ruder-Gesellschaft gewannen gestern am Tag der Deutschen Einheit mit internationalen All-Star-Achtern beim 7. „Rund um Wannsee“

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Nach 15 Kilometern durch Berlin und Potsdam war Karsten Brodowski gestern ziemlich fertig. „Ich habe überall Schmerzen“, gestand der Ruder-Recke der Potsdamer RG nach dem 7. „Rund um Wannsee“, dass er mit dem All-Star-Achter gewann. Die traditionelle Langstrecken-Regatta des Berliner Ruder-Clubs (BRC), die auch von den Potsdamer Neuesten Nachrichten präsentiert wurde, führte am gestrigen Tag der Deutschen Einheit vorbei am „Haus der Wannseekonferenz“ und an Schwanenwerder, querte die Glienicker Brücke, passierte Schloss Babelsberg, folgte einige Kilometer dem Verlauf der ehemaligen Grenze auf dem Griebnitzsee und ging via Stölpchen- und Pohlesee zum Ziel beim BRC im Kleinen Wannsee.

Der All-Star-Achter – den Brodowski unter anderem mit dem Olympiasieger und dreifachen Weltmeister Luzka Spik aus Slowenien, dem fünffachen Weltmeister Stefano Basalini aus Italien und dessen Landsmann Luca Ghezzi, dem Schweizer André Vonarburg und dem Iren Alan Martin ruderte – landete nach 48:39 Minuten einen ungefährdeten Start-Ziel- Sieg mit über einer Minute Vorsprung vor dem deutschen Leichtgewichts-Achter, der in diesem Jahr Vizeweltmeister wurde. Und das, obwohl er beim Massenstart von 44 Achtern und Vierern zunächst einen Krebs fing. „Anschließend lief es auf den ersten sechs, sieben Kilometern aber so gut wie noch nie zuvor“, erzählte Karsten Brodowski, der schon viermal dabei war und resümierte: „Es war wieder schön.“

Das meinte auch Kathrin Boron von der Potsdamer RG, die ebenso wie ihre Klubkameradinnen Christiane Huth und Daniela Reimer im erstmal gestarteten All- Star-Achter der Frauen antrat und nach 58:21 Minuten souverän gewann, obwohl Schlagfrau Marguerite Houston aus Australien am Startsteg in die Havel gefallen war. „Spaß hats gemacht“, sagte die 38-jährige Ausnahme-Skullerin Boron, hielt ihre Hände in die Höhe und rief. „Aber hier, ich habe lauter Blasen.“ Die diesjährige Doppelzweier-Olympiazweite Christiane Huth atmete im Ziel tief durch: „Das war sehr sehr hart.“ Und Leichtgewichts-Skullerin Daniela Reimer atmete hörbar auf: „Endlich überstanden.“

Am Samstag hatte das internationale Teilnehmerfeld auch einige Potsdamer Sehenswürdigkeiten besichtigt. Bei einer Autogrammstunde in der Alten Meierei des Neuen Gartens war vor allem Kathrin Borons Schriftzug gefragt. „Ich habe Sie live in Peking gesehen“, erzählte dabei Autogrammjäger Uwe Gärtner aus Berlin.

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