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Landeshauptstadt: Schmuckgiebel wird erneuert

Denkmalgeschützte alte Dorfschule in Eiche vor dem Ausbau zum Schulhort

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Eiche - Der Kirchbauverein Eiche hat bei der Sanierung der alten Dorfschule von der Mittelbrandenburgischen Sparkasse Unterstützung erhalten. Durch ihre Jugend-, Kultur-, Sport- und Sozialstiftung übergab sie eine Zuwendung von 15 000 Euro. Das Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Schinkel-Schüler und Bauinspektor Christian Heinrich Ziller (1791 - 1868) entworfene, denkmalgeschützte Gebäude, das 1907 um einen Anbau erweitert wurde, soll zu einem Schulhort mit 60 Plätzen ausgebaut werden.

Vereinsgeschäftsführerin Margot Bonk äußerte gegenüber PNN ihre Freude über die Hilfe durch die MBS. Die Dachreparatur kann der Verein selbst finanziell sichern, für die Fassadenerneuerung und den Gebäudeausbau braucht er Kredite. Deren Refinanzierung übernimmt zum gößeren Teil die Stadt, für die eine bedarfsgerechte Hortbetreuung in dem Ortsteil mit stark wachsender Einwohnerzahl eine Pflichtaufgabe darstellt. Bisher werden die Kinder in einem stark reparaturbedürftigen Flachbau an der Kaiser-Friedrich-Straße betreut.

Wie Margot Bonk mitteilte, ist die Ausschreibung für die Sanierung der alten Dorfschule erfolgt. Bei offenem Wetter sollen die Bauarbeiten zügig beginnen, denn die Eröffnung des neuen Horts ist bereits zum Schuljahresbeginn 2006/07 vorgesehen. Den Bedarf von 120 Plätzen kann er allerdings nur zur Hälfte decken. Deshalb muss außerdem der alte Hort zunächst weiter betrieben werden. Der Kirchbauverein strebt an, auch das früher als Badehaus dienende Hofgebäude auf dem etwa 4000 Quadratmeter großen Schulgelände auszubauen. Neben einer Erweiterung des Horts soll es einen Veranstaltungsraum der Evangelischen Kirchengemeinde aufnehmen, der dann auch anderen Vereinigungen im Ortsteil zur Verfügung gestellt werden könnte. Dieses Vorhaben ist jedoch noch Zukunftsmusik, verdeutlicht Margot Bonk, denn erst müsse die Finanzierung geklärt werden.

Der Kirchbauverein hatte ab 1991 bereits die Ungersche Dorfkirche aus dem 18. Jahrhundert restaurieren und deren kriegszerstörten Turm wieder errichten lassen. Danach wollte er die leer stehenden Gebäude auf dem alten Dorfschulgelände einer neuen Nutzung zuführen. Bemühungen, hier einen Kindergarten und eine Betreuung der dem Hortalter entwachsenen so genannten „Lückekinder“ einzurichten, scheiterten jedoch an mangelnder finanzieller Förderung, ebenso die vom Ortsbeirat favorisierte Einrichtung eines Jugendklubs. Erst durch den Ausbau zum Schulhort, der für den Kirchbauverein einen Kompromiss darstellt, können die notwendigen Gelder gesichert werden.

Beim Ausbau der Dorfschule werden wertvolle Teile wie alte Fenster, Türen und noch tragfähige Dachbalken aus der Erbauungszeit erhalten. Dazu wurden Holzschutz- und Farbgutachten angefertigt. Ein liebenswertes Detail stellt der hölzerne Schmuckgiebel über dem seitlichen Haupteingang dar. Er wurde demontiert und wird nach Restaurierung in der Werkstatt der „Geltower Holzwürmer“ wieder angebracht. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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