Landeshauptstadt: Schnappschuss aus dem Bauch
Vom sich Vermählen und Vermehren: Attraktive Messe „Hochzeit, Baby, Kind“ in der Metropolishalle
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Babelsberg – Was macht das Baby in meinem Bauch? Diese Neugier lässt viele schwangere Frauen auf der Messe „Hochzeit, Baby, Kind“ vor dem Ultraschall-Scanner Schlange stehen. Schwester Ines von der Johanniter GmbH in Bad Belzig registriert in den ersten anderthalb Stunden bereits zwanzig „Probandinnen“, die sich von einer Ärztin mittels Schallkopf auf offener Messe-Bühne untersuchen lassen. Sie konnten den neuesten Baby-Schnappschuss nicht nur auf dem Bildschirm sehen, sondern sichtlich glücklich in Schwarz-Weiß und 2D mit nach Hause nehmen.
126 Aussteller hatte die Messe Potsdam am Wochenende in der Babelsberger Metropolishalle versammelt. Am Stand des Bergmann-Klinikums klären Kinderkrankenschwester Verena Gensicke und Oberarzt Christoph Fehlandt über die Geburt auf. Etwas bedrohlich wirkt der Inkubator aus Plexiglas mit der Baby-Puppe im Inneren und den Instrumenten und Kurven der Lebensdaten auf dem Bildschirm. Es ist nicht das modernste Modell. „Wir konnten keinen aktuellen Inkubator hinstellen, unsere sind zur Zeit alle in Betrieb“, so Schwester Verena. Über 16 Frühchen-Plätze verfügt das Klinikum, zur Not können vier weitere aufgerüstet werden.
Vor der Vermehrung kommt auch heute noch in den meisten Fällen die Vermählung. Gold, Platin, Brokat und Seide dominierten die Familienmesse deutlich. „Ein Ehering hält in der Regel 50 Jahre, das Brautkleid ist etwas für einen Tag“, sagt Edith Neumann vom Juweliergeschäft Neumann im Sterncenter. Modern seien kombinierte Ringe aus Weiß- und Gelbgold, vielleicht mit einer feinen Ader aus Rotgold. Tausend bis zweitausend Euro koste ein „normales Ringpaar“. Mit Diamanten geschmückt und aus 900er Feingold bestehend, kann sich der Preis mehr als verdoppeln. Aus Kostengründen werde oft Silber genommen, „aber das übersteht die 50 Jahre nicht“.
Von heiratswilligen jungen Frauen belagert ist der zentrale Bereich der Metropolishalle mit der Brautmode und einigen etwas stiefmütterlich herumhängenden Anzügen für die männlichen Partner. Die Vizechefin von Brautmoden Potsdam in der Gutenbergstraße hat wegen des Andrangs nicht eine Minute Zeit für eine Auskunft. Freundlicher geht es am Stand „Balayi Magazasi“ zu. Das türkische Unternehmen in der Joachimsthaler Straße in Berlin bietet 3000 Brautkleider an und gibt auf der Messe 25 Prozent Rabatt, dazu Haarschmuck und Schleier als Hochzeitsgabe dazu. „Spitze ist wieder modern“, sagt die Betreuerin des Messestandes. Neben Weiß gibt es leuchtend rote, blaue und pastellfarbene Kleider. Zwischen 300 und 3000 Euro bewegen sich die Preise.
„Das Kind muss sitzen können“, nennt Siegmar Berndt vom Fahrradladen „hfc“ in der Breiten Straße als Kriterium für die Mitnahme der Kleinen auf dem Zweirad. Vor dem Fahrradsitz kommt der Kinderwagen und unter den ausgestellten Fahrzeugen fallen die hochbeinig wirkenden Modelle der Firma Stokke auf. „Leicht und stabil“ sagt Mitarbeiter Michael Pohl und setzt sich unbeschadet mit seinen 80 Kilogramm auf den Wagen. 10,5 Kilogramm wiege das Gefährt, lasse sich drehen, zusammenklappen und als „mobiler Hochstuhl“ an einen Tisch stellen. Kostenpunkt: Tausend Euro. Günter Schenke
Günter Schenke
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