Landeshauptstadt: Schneewall auf dem Boulevard

Schneeräumung behindert
Potsdam hat eine Fußgängerzone: die Brandenburger Straße. Eine Fußgängerzone zeichnet sich dadurch aus, dass man ohne Autoverkehr von einer Straßenseite zur anderen wechseln kann, um dort die Auslagen der Geschäfte zu betrachten. In Potsdam gilt es davor aber nach Schneefall erst einen Schneewall zu übersteigen. Morgens nämlich kommt die Schneefräse und fegt die „Fahrbahn“ des Boulevards frei. Der Schnee gerät als Wall zwischen Fahrbahn und Plattenweg parallel zur Häuserfront. Dann kommt die Schneefräse, die den Plattenweg freiräumt. Dadurch erhöht sich der Schneewall wieder, in dem der Passant schienbeinhoch versinkt, sollte er die Absicht hegen, außerhalb der Kreuzungsbereiche einmal auf die andere Straßenseite wechseln zu wollen. Auch die Hauseigentümer, die die STEP mit der Reinigung und Schneeräumung vor ihrem Haus beauftragt haben, müssen dann zur Schneeschippe greifen und für ihre Ladenlokale eine „Furt“ durch den Wall freiräumen und dort streuen. Was aber machen die, die frühmorgens zur Arbeit gehen müssen? Und was geschieht dort, wo die Hauseigentümer den Passanten diesen Dienst nicht erweisen wollen? Bleibt es länger kalt, vereist der Schneewall rasch und kann ohnehin kaum noch beseitigt werden. Auf das Problem wurde schon vor zwei Jahren hingewiesen, als mehrere Wochen hindurch ein Eiswall den Fußgängerquerverkehr auf dem Boulevard behinderte. Es wird Zeit, dass die Schneeräumung in der Fußgängerzone so erfolgt, dass diese auch ihren Zweck als Fußgängerzone erfüllen kann. Sonst besteht nämlich die Gefahr, dass Kauflustige in die überdachten Einkaufscenter aufweichen. Hier auf Abhilfe zu dringen, wäre eine Aufgabe für das Geschäftsstraßenmanagement oder die Händlervereinigung.
Dr. Ellen Chwolik-Lanfermann, Potsdam