Sport: Schnell genug fürs WM-Ticket
Potsdams Kanute Peter Hörnig nutzte seine Chance in Kienbaum
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Potsdams Kanute Peter Hörnig nutzte seine Chance in Kienbaum Von Michael Meyer Nun wird es doch klappen. Peter Hörnig ist fest davon überzeugt, vom 10. bis 14. Dezember in Gainesville (USA) bei den Weltmeisterschaften zu paddeln. In den letzten Jahren zählte der Kanute des KC Potsdam im OSC stets zu den stärksten Canadierspezialisten Deutschlands, doch der „Linksschläger“ – wie seine Art, das Stechpaddel auf der linken Bootsseite durchs Wasser zu ziehen, im Fachjargon heißt – konnte daraus nicht so recht internationalen Nutzen ziehen. Im Einer hat er stets Weltmeister und Olympiasieger Andreas Dittmer (Neubrandenburg) vor sich, der zwar als Rechtsschläger mit ihm einen starken Zweier-Canadier bilden könnte, sich aber lieber aufs Solo-Gefährt konzentriert. Und im Mannschaftsboot reichte es nur 2001 zum WM-Ticket und in Poznan zu einem 8. Rang sowie zwei 9. Plätzen jeweils im C4. 2003 wurde Hörnig für die WM in Sevilla nicht berücksichtigt. 2003 schien dem Geoökologie-Studenten der Potsdamer Uni das gleiche Schicksal beschieden, doch im Trainingslager Kienbaum erhielt Hörnig nun die Chance, sich gemeinsam mit dem Neubrandenburger Thomas Lück für den WM-Zweiercanadier über 500 m zu empfehlen. Beide knieten schon bei den Europameisterschaften 2001 im C2, wo sie Siebente über 500 m wurden, und übten im Winter im australischen Trainingscamp gemeinsam. „Ganz fremd waren wir uns daher nicht, als wir nun wieder in ein Boot stiegen“, erzählte Lück, der außerdem mit seinem Klubkameraden Stefan Uteß den WM-C2 über 1000 m paddeln soll. Und Hörnig meinte vorausschauend: „Bei den WM steht mit der Olympia-Qualifikation der einzelnen Boote eine Menge auf dem Spiel.“ Fürs Ticket nach Athen muss Platz 1 bis 6 her. Das weiß auch Canadier-Bundestrainer Jürgen Lickfett, der dem Potsdam-Neubrandenburg-Boot eine klare Zielvorgabe machte. Es sollte die 500 m in 1:42 min paddeln. „Das haben wir nun geschafft und mit 1:40 Minuten sogar unterboten“, berichtete der Schützling von Trainer Ralph Welke nach der Rückkehr am Wochenende aus Kienbaum an den Templiner See. „Wir haben dort nochmal gut trainiert und es sieht so aus, dass wir nun im WM-Team bleiben“, erklärte Hörnig. Der von der Schlagposition nach hinten wechselte, „weil Thomas über 1000 Meter auch vorn fährt. So ist es für ihn einfacher, da er sich zwischen beiden Booten nicht umstellen muss. Und schnell sind wir auch so.“ In dieser Woche trainiert Peter Hörnig wieder daheim im Potsdamer Luftschiffhafen und auf der Havel, während sich Lück in Neubrandenburg weiter vorbereitet. Am kommenden Sonntag trifft sich die deutsche WM-Flotte dann zur unmittelbaren Wettkampfvorbereitung in Duisburg, von wo aus es am 5. September in die USA an den Lake Lanier zur Olympia-Strecke von 1996 geht.
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