Sport: „Schnell laufen und gut schießen“
Die Biathleten Uschi Disl und Ricco Groß bei „Sportler zum Anfassen“
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Die Biathleten Uschi Disl und Ricco Groß bei „Sportler zum Anfassen“ An einem milden Herbstabend über Wintersport plaudern? Das geht – zumal sich Moderator Dirk Thiele am Donnerstag Abend zwei Athleten ins Potsdamer BMW-Autohaus Ehrl geladen hatte, deren Namen für sich sprechen. Die beiden Biathleten Uschi Disl aus Mooshamm und Ricco Groß aus Ruhpolding präsentierten sich gelassen im Scheinwerferlicht und dürften sich sogar ein wenig heimisch gefühlt haben. Denn das wissbegierige Publikum hatte an langen, mit Tischdecken in bayerischem Blau-Weiß Platz genommen und lauschte den Erzählungen der beiden. „Wir arbeiten im Sommer hart, damit es im Winter richtig klappt“, erzählte Uschi Disl, die es in ihrer Laufbahn bislang auf elf WM- und zwei olympische Medaillen gebracht hat. Ihr Erfolgsrezept? „Man muss einfach schnell laufen und gut schießen.“ Und sie verwahrte sich gegen Thieles Anmerkung zu Schießergebnissen, die manchmal etwas zu wünschen übrig ließen. Disl: „Viele reiten zu sehr auf negativen Ergebnissen herum. Ich habe auch schon sehr viel Gutes im Schießen erreicht.“ Durch ihre Laufstärke hole sie zudem vieles wieder heraus. Das sah Ricco Groß, der ebenfalls auf elf WM-Medaillen verweisen kann, für sich anders. „Was ich erschieße, muss ich nicht erlaufen“, sagte er und erinnerte sich an einen Spruch eines ehemaligen Trainers, der zu ihm sagte: „Du kannst bis zu den Knien in Hülsen stehen. Wenn du kein guter Schütze bist, triffst du nie ein Haus.“ Mehr als 15000 Schuss an scharfer Munition jagt der Biathlet pro Jahr durch die Läufe seiner Gewehre: Als Ausgleich warten dann immer noch der Motorsport und Golf, das Kajakfahren und der Kraftraum auf ihn. Nach seinem schönsten Rennen befragt, erinnerte sich der Vater dreier Söhne an einen seiner ersten Läufe mit sechs Jahren. Zwei Kilometer Skilanglauf, doch der führte an einer Schanze entlang, die den Knirps wohl zu sehr begeisterte. Nach einer Dreiviertelstunde kam er im Ziel an. Interessant das unterschiedliche Herangehen der beiden Ost- und Westsportler an die tägliche Arbeit. „Ich schreibe mir meine Trainingspläne nicht auf“, erzählte die Bayerin. „Das bringt mir nichts.“ „Aber ich bin mit einer anderen Schule aufgewachsen“, sagte Groß, „und muss täglich alles genau dokumentieren und auswerten.“ Zwei sympathische Sportler auf dem Podest, die am Ende noch viele Autogramme schreiben mussten. hm
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