Sport: Schnelle Runde um die Insel
Beim 18. Inselschwimmen ist Stefan Konrad der Schnellste – und Markus Rosenkranz zum 17. Mal dabei
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Mit einem neuen Rekord ist das Inselschwimmen in Potsdam am Samstag volljährig geworden. Bei der 18. Auflage mit Start und Ziel auf der Freunschaftsinsel wagten sich 130 Starter auf die 1700 Meter lange Strecke. Als Schnellster erreichte Stefan Konrad (Triathlon Potsdam) nach 19:31 Minuten das Ziel. Mit Kanu-Olympiasieger Kurt Kuschela und dem Ruderer Clemens Wenzel gingen auch einige Top-Athleten aus anderen Sportarten an den Start.
Insgesamt wurden 18 Sieger gekürt, gelegentlich hatten die Veranstalter aber auch Schwierigkeiten, bei den Siegerehrungen die Gewinner der einzelnen Altersklassen zu finden. Einige der Schnellsten, von denen viele DLRG-Mitglieder waren, waren bereits wieder auf den Booten, um die Veranstaltung abzusichern, oder bereiteten sich auf ihren nächsten Start vor. Neben der Umrundung waren auch noch die 400 und 800 Meter im Angebot.
Die Langstrecke nahm auch Markus Rosenkranz in Angriff, nachdem er bereits über 800 Meter die Siegerurkunde in Empfang nehmen durfte. Der 23-jährige Berliner ist fast so lang dabei, wie es die Veranstaltung gibt. 17 Mal ist er auf der Freundschaftsinsel gestartet, nur die Premiere hat er verpasst. Schwimmen konnte er vor 18 Jahren noch gar nicht. Im Herbst 1995 wurde er Mitglied der DLRG, um es zu lernen – das Inselschwimmen hatte gerade seine Premiere hinter sich.
Danach ist er immer wieder in Potsdam gestartet und hat auch einige Male gewonnen. „Es ist schön hier, alle sind freundlich, sehr familiär, eine gute Mischung aus Rettungsschwimmern und Triathleten“, sagt Markus Rosenkranz, der demnächst 24 Jahre alt wird und dessen Geburtstag gelegentlich auch mit dem Wettbewerb zusammenfiel. Außerdem ist es nah an Berlin und am Kleinen Teufelssee in Grunewald – dort ist der Sportassistent auf Jobsuche im Sommer oft als Rettungsschwimmer anzutreffen.
Auch am Timmendorfer Strand war er in diesem Jahr im Einsatz – dort, wo Ende Juli acht Menschen den Gang ins tosende Wasser und die Ignoranz der Roten Flaggen, die ein Badeverbot signalisieren, mit dem Leben bezahlten.
Es waren Wetterverhältnisse, wie sie auch die Einheimischen vorher nicht erlebt hatten, sagt Rosenkranz, der zwar nicht zur kritischsten Zeit vor Ort war, aber auch an zwei Tagen die Rote Flagge setzte und die Ostsee quasi sperrren musste. Fragezeichen hinterließen bei ihm aber auch einige Urlauber, wie zum Beispiel jener, der mit zwei kleinen Kindern ins Wasser ging, während in nächster Nähe jemand wiederbelebt wurde.
Vergleichbare Wetterkapriolen hat Rosenkranz beim Inselschwimmen noch nicht erlebt – und auch aus sportlicher Sicht ging es am Samstag für ihn entspannt zu. Die 800 Meter gewann er von der Spitze weg, „ich hatte hier schon härtere Rennen“, sagt Rosenkranz, der lieber in kühlerem Freiwasser als in der Halle ins Wasser geht. Etwa 30 Kilometer beträgt sein wöchenliches Trainingspensum, sagte er – und zog sich für die Inselumrundung um. Für ihn war es der zweite Durchgang – wie auch für mehrere andere Schwimmer.
Ingmar Höfgen
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