Landeshauptstadt: Schneller durch halb Potsdam
Telekom hat Investitionen abgeschlossen / Schnellste Breitbandverbindung seit gestern freigeschaltet
Stand:
Etwas später als erwartet, aber genauso schnell: Ein viertel Jahr später hat Jörg Haberstroh von der Deutschen Telekom gestern die schnelle Breitbandtechnik VDSL in Potsdam freigeschaltet. In 33 000 Potsdamer Haushalten in Babelsberg, der Innenstadt, Am Stern, Drewitz und im Kirchsteigfeld ist die Technik ab sofort verfügbar. Etwa drei Millionen Euro hat die Telekom in den Ausbau des bestehenden Netzes investiert. Die brandenburgische Landeshauptstadt gehört zu den ersten 50 Städten Deutschlands, die mit dieser Technik ausgestattet ist. Stefan Frerichs, Leiter der Wirtschaftsförderung Potsdam, nannte die schnelle Verbindung einen Standortvorteil. die Zeiten der Schreibmaschine seien endgültig vorbei.
Die Kombination von moderner Infrastruktur und historischer Innenstadt sei nicht unproblematisch gewesen, sagte Haberstroh. In enger Abstimmung mit den Behörden der Stadt seien Standorte und Aussehen der 133 etwa 1,80 Meter hohen und zwei Meter breiten Telekom-Kästen am Straßenrand ausgewählt worden. Um das Straßenbild in der historischen Innenstadt nicht zu beeinflussen, seien die Kästen mit Folien in der Farbe des benachbarten Hauses beklebt worden. In den Kästen ist nun sowohl die alte Technik mit Kupferkabeln als auch die neue mit Glasfaserkabeln vorhanden. Etwa 80 Kilometer Glasfaser und acht Kilometer Kupferkabel sind seit September des vergangenen Jahres neu verlegt worden.
Es war die zweite Investitionsphase der Telekom nach der kompletten Netzerneuerung in den 1990er Jahren. Diesmal wurde jedoch nicht das gesamte Netz erneuert. Die neuen Ortsteile, das Neubaugebiet Bornstedter Feld sowie der Potsdamer Westen müssen warten. In Brandenburg ist Potsdam jedoch Vorreiter in dieser Technik. Während in der Fläche der Ausbau auf ein normales Breitband zu 95 Prozent beendet ist, hat die Telekom nach Berlin nun die zweite Stadt in Berlin-Brandenburg mit VDSL ausgestattet.
Die Technik selbst wird Übertragungsraten von 50 Megabit je Sekunde ermöglichen, was knapp vier Mal höher ist als die bisherigen schnellste DSL-Verbindung. Das Ausbauprogramm des Kommunikationsriesen hat 2006 begonnen, Potsdam gehört zu den letzten Kommunen dieses Programms. Neben Brandenburg waren bislang aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, also der Nordosten Deutschlands, weiße Flecken auf der Highspeed-Karte der privaten Telekommunikation. Jan Brunzlow
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: