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Leibniz-Kolleg mit Neuheiten zur Bebenanalyse

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Ein neues Verfahren mit dem es möglich ist, in weiter Entfernung zuverlässige Aussagen über die Dauer und die räumliche Erstreckung von Extremereignissen wie dem Sumatra-Beben vom 26.12.2004 zu treffen, stellt Dr. Frank Krüger von der Uni Potsdam heute zum beginn des Leibniz-Kollegs vor. Das katastrophale Seebeben vor Sumatra hat gezeigt, dass die bisherigen Verfahren zur Tsunami-Früherkennung gerade bei den allerstärksten Ereignissen Schwächen aufweisen. Daher haben Dr. Frank Krüger und Dr. Matthias Ohrnberger am Institut für Geowissenschaften der Uni Potsdam im vergangenen Jahr das neue Verfahren entwickelt.

Erd- und Seebeben entstehen durch ruckartige Verschiebung tektonischer Platten. Jedes große Seebeben kann potentiell einen Tsunami auslösen. Entscheidende Parameter für das Entstehen der Flutwellen sind die Herdtiefe – je näher das Beben an der Erdoberfläche desto größer ist die Gefahr eines Tsunamis –, die Bewegungsrichtung der Platten, der Ablauf des Bruchvorganges sowie die lokale Wassertiefe und die konkrete Beschaffenheit des Ozeanbodens.

Die klassische Tsunami-Frühwarnung beruht hauptsächlich auf der schnellen Detektion seismischer Wellen, der genauen Lokalisierung der Ereignisse mithilfe der Laufzeiten der seismischen Wellen und der Bestimmung der mittleren Stärke (Magnitude) des Erdbebens aus der Größe der seismischen Wellen. Da sich seismische Wellen erheblich schneller ausbreiten als Tsunamiwellen, gewinnt man Zeit für Analyse und Warnung.

Um den Risikograd für einen Tsunami einzuordnen, müssen möglichst viele Details zur Beschaffenheit eines konkreten Erdbebens sehr schnell aus den seismischen Wellenformen gewonnen werden. Hier bedient man sich bisher der Methode der Wellenformmodellierung mit synthetischen Wellenformen, die für ein globales Erdmodell berechnet werden. Das neu entwickelte Verfahren leitet die nötigen Detailinformationen nun schneller und robuster ab. PNN

Heute um 17 Uhr, Dr. Frank Krüger, Institut für Geowissenschaften der Universität Potsdam: „Fernabbildung von Tsunamibeben“, Eintritt frei. Ab 13 Uhr experimentelle Vorführungen für Schüler, Uni-Campus Golm, Haus 27, Karl-Liebknecht-Str. 24-25.

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