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Landeshauptstadt: Schnitzeljagd zum künftigen Arbeitgeber 100 Schüler besuchten Potsdamer Unternehmen

„Aktiv anpacken“, „kreativ sein“, „clever wirtschaften“ oder doch lieber „herzlich handeln“? Am gestrigen Donnerstag waren für das Projekts namens „tabFuture“ rund einhundert Zehntklässler aus zwei Potsdamer Schulen in der Innenstadt unterwegs.

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„Aktiv anpacken“, „kreativ sein“, „clever wirtschaften“ oder doch lieber „herzlich handeln“? Am gestrigen Donnerstag waren für das Projekts namens „tabFuture“ rund einhundert Zehntklässler aus zwei Potsdamer Schulen in der Innenstadt unterwegs. Den Weg wiesen den in kleine Gruppen eingeteilten Jugendlichen Informationen auf Tablet-Computern. An insgesamt 32 Standorten in der Stadt lernten die Jugendlichen in Dreiergruppen ihre potenziellen Arbeitgeber kennen und bekamen Einblick in die angebotenen Ausbildungsberufe.

Bereits im Voraus hatten sich die Schüler für eine der vier vorgegebenen Berufsrichtungen entschieden und somit auch ihre Route ausgewählt. Die einzelnen Stationen kannten sie vorher jedoch nicht. Über ihre Tablets erhielten sie die Koordinaten der Unternehmen. Für die gemeinsame Orientierung in der Stadt war nun Teamgeist gefragt. Start- und Zielpunkt der Unternehmenssuche war die Industrie- und Handelskammer (IHK). Dort wurden die Schüler außerdem über Themen wie „Wie kleide ich mich bei einem Vorstellungsgespräch?“ oder „Was gehört in eine Bewerbungsmappe?“ aufgeklärt. Vor dem Landtagsschloss am Alten Markt gab es Nachhilfe in Sachen Politik. Motiviert werden sollten die Jugendlichen dabei vor allem durch den spielerischen Wettbewerb. An jeder Station erwartete die Gruppen ein Fragenkatalog zum jeweiligen Unternehmen. Mit jeder richtigen Antwort konnten die Schüler Punkte für ihre Gruppe sammeln. Die besten Leistungen wurden anschließend mit Preisen belohnt.

Das Projekt sollte dabei nicht nur den Jugendlichen Orientierung bieten. Gleizeitig hatten viele Potsdamer Unternehmen die Chance, neue Auszubildende für ihren Betrieb zu gewinnen und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wie die Wirtschaftsjunioren Potsdam als Veranstalter des Projekts berichteten. Für alle Schüler also scheinbar die ideale Gelegenheit, sich von ihrer besten Seite zu zeigen und einen möglichst guten Eindruck bei den Arbeitgebern zu hinterlassen. Von Ehrgeiz und Motivation war bei den Jugendlichen jedoch nur wenig zu spüren. „Für unsere Gruppe ist das Projekt eher uninteressant, weil wir nach der zehnten Klasse unser Abitur machen wollen“, sagte die 15-jährige Anne. Also sei es für sie viel zu früh, um sich über einen Ausbildungsplatz Gedanken zu machen.

Projektleiterin Ilona Masche ist dennoch vom Konzept überzeugt: „Anders als bei klassischen Ausbildungsmessen lernen die Schüler die Unternehmen in einem authentischen Umfeld kennen.“ Auch die Selbstständigkeit der Jugendlichen werde bei der digitalen Schnitzeljagd aktiv gefordert. Weder Eltern noch Lehrer waren dabei, um den Schülern bei Fragen und Problemen zur Seite zu stehen. Dennoch waren die Jugendlichen bei ihrer vierstündigen Rallye nicht unbeobachtet. Die Veranstalter konnten währenddessen auf einer großen Leinwand in der IHK alle Tablets orten. „Wenn wir sehen, dass eine Gruppe nicht mitmacht und sich drei Stunden am selben Ort aufhält, schicken die Lehrer gleich mal eine Nachricht hinterher“, sagte Masche mit einem Lächeln. mvs

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