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HINTERGRUND: Schoeps kritisiert Provenienzforschung

Kritik an der Provenienzforschung in Deutschland kommt von Julius H. Schoeps, Professor für Neuere Geschichte am Moses-Mendelssohn-Zentrum.

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Kritik an der Provenienzforschung in Deutschland kommt von Julius H. Schoeps, Professor für Neuere Geschichte am Moses-Mendelssohn-Zentrum. Er sieht ein Hauptproblem in der Vergabe der Fördermittel. Erben oder Privatpersonen könnten diese nicht bekommen. Er hätte Mittel und Forschung deshalb lieber bei kunsthistorischen Instituten gesehen – wegen der Unparteilichkeit. „Ich habe größte Bedenken, wie das in Deutschland abläuft.“ Er hatte darauf gehofft, dass sich die Museen öffnen. Bei ihm entstehe aber der Eindruck, dass Mittel bereitgestellt werden, um die Ansprüche der Erben abzuwehren. Schoeps kritisiert auch, dass in Deutschland – anders als in Österreich – kein Gesetz beschlossen wurde. Das Washingtoner Abkommen ist nur eine rechtlich unverbindliche Empfehlung. Schoeps ist selbst Betroffener. Er gehört zu einer Erbengemeinschaft des jüdischen Bankiers Paul von Mendelssohn-Bartholdy, die derzeit vor einem New Yorker Gericht die Herausgabe von Picassos Madame Soler aus der Münchner Pinakothek erreichen will. Den Streitwert bezifferte er gegenüber den PNN auf 100 Millionen US-Dollar. ihö

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