Landeshauptstadt: Schokolade als einziges Laster
Ella Hein aus Potsdam feierte gestern ihren 100. Geburtstag
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Ella Hein aus Potsdam feierte gestern ihren 100. Geburtstag Der Geschenketisch ist überhäuft mit Pralinen, Bonbons und anderen Leckereien. Schließlich hat sich Ella Hein zu ihrem hundertsten Geburtstag „nur was Süßes“ gewünscht. Es ist ein besonderer Ehrentag für die Potsdamerin – sogar Oberbürgermeister Jann Jakobs ist zum Gratulieren in das Altenheim „Abendstern“ gekommen und hat sich ihre Lebensgeschichte erzählen lassen. Da fühlte sich die sonst so bescheidene Ella Heine sehr geehrt. Vor fast 80 Jahren kam sie als junges Mädchen aus Sensburg in Ostpreußen nach Potsdam, heiratete kurz darauf und zog in ihre erste Wohnung. Im Alter von einhundert Jahren fällt die Erinnerung schwer, doch eins weiß Ella Hein ganz sicher: „Mein Leben ist immer durchwachsen gewesen.“ Jahrelang hat sie mit ihrem Ehemann auf nur 15 Quadratmetern gelebt und ist jeden Tag den weiten Weg nach Berlin gefahren, um dort beim VEB Minol als Sachbearbeiterin ihr Geld zu verdienen. Um so schöner sei es gewesen, als sie mit 50 Jahren eine „große Wohnung in der Burgstraße“ bekommen hätte. „Mutters Leidenschaft waren immer die Kreuzworträtsel,“ erzählt Tochter Gertraud Vogt. „Aber seit zwei Jahren ist der Geist nicht mehr so fit.“ Ostern 2002 zog Ella Hein in das Altenheim „Abendstern“ und verbringt dort ihre Tage am Liebsten mit Fernsehgucken und Schlafen. Sie müsse nur öfter trinken, mahnt ihre Pflegerin, das helfe ihrem Wohlbefinden. Einem Gratulanten, der fragte, ob man sich im nächsten Jahr wiedersehe, antwortet Ella Hein kokett: „Das nehme ich an.“ LIK
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