Landeshauptstadt: Schokolade im Grünen Klassenzimmer

Anfangs ist Steffen Ramm noch an die Schulen gegangen – inzwischen rufen die Lehrer selbst immer mittwochs, am Anmeldetag, den Gartenpädagogen an. Seit zehn Jahren bietet das Grüne Klassenzimmer des Potsdamer Botanischen Garten eine Vielzahl von Projekten für Schulklassen und Vorschulgruppen an. Mit wachsendem Erfolg: „Wir haben ganz klein angefangen. Nun nehmen jährlich rund 3000 Kinder an unseren verschiedenen Programmen teil“, sagt Ramm.

In jedem botanischen Garten gibt es naturpädagogische Angebote. In Potsdam aber, so das Besondere, gestalten Studenten der Universität die Programme mit und führen sie auch selbst durch. „Die Idee war, dass die Lehramtsstudenten sich ausprobieren sollten.“ Sie entwickelten Angebote und schrieben ihre Abschlussarbeit darüber. Nur habe die Zahl der Studenten, die sich im Grünen Klassenzimmer engagieren, mit der Einführung des Bachelorstudiums rapide abgenommen, so Ramm. Die Zeit, während des Semesters Projekte zu leiten, bleibt den wenigsten.

Ramm versteht das Grüne Klassenzimmer als naturpädagogische Ergänzung für die Schulen. Es bietet mehr als 20 Programme, von der Genetik über die Wasserwelt und Waldsysteme bis hin zu Pflanzenwunder. „Wir haben hier die ganzen tropischen Pflanzen. Für die Schüler sind dann fleischfressende Pflanzen oder der Lotuseffekt nicht nur pure Theorie, sondern sie können das richtig erleben.“ Für Vorschulgruppen gibt es kürzere Veranstaltungen wie „Kakao und Schokolade“ mit echten Kakaopflanzen und der Herstellung von eigener Schokolade. Derzeit bastelt Ramm an einem Programm über Nachhaltigkeit. Den richtigen Titel hat er noch nicht gefunden. Es müsse an dem Begriff liegen, meint er, denn bisher sei niemand gekommen. Dabei findet er es ein wichtiges Thema. Denn was wäre eigentlich ein Tag ohne Pflanzen?

www.botanischer-garten-potsdam.de