Sport: Schön ins Finale

Potsdams Judo-Damen ließen sich vor dem heutigen Meisterschaftskampf beim Friseur noch einmal stylen „Es gibt eben immer wieder Dinge, die auch einen erfahrenen Friseur noch verwundern,“ sagte Henryk Braun, fuhr Franziska Pufahl durchs Haar und sah sich die anderen weiblichen Gäste in seinem Salon an der Hebbelstraße an. „Dass Judo- Kämpferinnen solche langen Haare haben, hätte ich wirklich nicht geahnt.“ Viel Arbeit also am gestrigen Nachmittag, denn als Sponsor des UJKC Potsdam hatte sich Braun die Erstligakämpferinnen eingeladen, um sie vor dem entscheidenden Finale am heutigen Nachmittag schick zu machen. „Sie haben das Finale nach Potsdam geholt, da sollte es als Sponsorenleistung mal etwas anderes als Geld geben.“ Und die Damen waren von dem Angebot begeistert und nutzten es dann auch ausgiebig. Als Antje Lehmann mit ihrem Kurzhaarschnitt schon vom Sessel steigen durfte, war die Strähnchenfarbe bei Claudia Ahrens gerade ausspülfertig. „Bei meinen langen Haaren ist so etwas immer ziemlich teuer“, erzählte die Athletin, die kürzlich bei den U20-EM in Zagreb ebenso wie Franziska Pufahl auf den fünften Platz kam. Ihren Friseur konnte sie indes beruhigen: „Beim Kampf stören die Haare nicht, da mache ich mir einen Zopf.“ Was eigentlich schade ist, wie der Meister befand, der aber auch versicher- te, dass die modernen Schnitte schnell selbst wieder zu stylen sind. Potsdams Judo-Damen genossen beim Promi-Friseur im Holländischen Viertel aber einfach auch die Ruhe vor dem Sturm. „Wir haben leider den stärkeren Pool abbekommen“, sagte Julia Basler. „Vor allem gegen Leipzig wird es sehr schwer.“ Aufgeregt schien am Nachmittag jedoch niemand der Kämpferinnen zu sein. „Die Aufregung kommt vielleicht direkt vor dem Kampf“, gestand Claudia Ahrens. „Aber damit können wir umgehen.“ Der Finalkampf, der heute um 15 Uhr in der Sporthalle an der Heinrich-Mann-Allee beginnt, wird in einem ebenso großen Rahmen gestaltet wie der Doppelkampftag vor drei Wochen. Ministerpräsident Matthias Platzeck wird unter den Zuschauern weilen, eine zusätzliche Tribüne wird wieder aufgebaut, und das Ganze finanziert als neuer Sponsor die Sicherheitsfirma GSE Protect. Im Fanblock sitzt auch Henryk Braun. Auf den Halt seiner Frisuren wird er dann allerdings am wenigsten achten.