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Sport: Schon Szeged-Feeling

Mit Ungarns Botschafter Dr. Sandor Peisch stimmte sich derKanu-Club Potsdam auf die WM 2006 ein

Stand:

Es „ungarnte“ sehr im Seminaris-Seehotel, als Potsdams Paddler dort am Freitagabend mit 250 Gästen aus Sport, Politik, Wirtschaft und Kultur auf ihrer traditionellen Kanu-Party schwoften. Szeged- Feeling überall: Paprika- und Peperoni- Schoten als Dekoration auf den Tischen. Geigen- und Gitarrenklänge des Duos Zigan-Tzigan. Ein Buffet Hungaria unter anderem mit Husarensalat, Kleinen Debreczinern von der Holzetagere, gebratenem Fogasch (Zander) sowie ungarischem Kalbspörkölt. Und am Ehrentisch an der Seite seines Freundes Matthias Platzeck: Dr. Sandor Peisch, der Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafter der Republik Ungarn in Deutschland (siehe auch Seite 9). Die Feier des Kanu-Clubs am Ufer des Templiner Sees brachte nicht nur noch einmal die tolle Bilanz des letzten Jahres – unter anderem zehnmal Gold, dreimal Silber und fünfmal Bronze bei Welt- und Europameisterschaften von den Junioren bis zur Leistungsklasse – in Erinnerung. Sie war auch schon ganz auf die diesjährigen Weltmeisterschaften Mitte August im ungarischen Szeged ausgerichtet.

„Ich gratuliere Potsdams Kanuten für ihre hervorragenden Erfolge im vergangenen Jahr“, erklärte Sandor Peisch und warb mit warmen Worten in gutem Deutsch für die Titelkämpfe in seinem Heimatland. „Ich kenne die schöne Regattastrecke an der Theiß und bin überzeugt davon, dass dort im August hervorragende Leistungen gezeigt werden und dass die Konkurrenzen nicht nur wunderbare Momente, sondern auch wunderbare Freundschaften hervorbringen werden.“ Zugleich warnte er scherzend: „Potsdams Burschen müssen in Szeged aufpassen: Es gibt dort nicht nur eine berühmte scharfe Fischsuppe, sondern auch feurige Mädchen!“ Er sei ein Fan der ungarischen Kanuten, die zu den größten Kontrahenten der Potsdamer Asse Katrin Wagner-Augustin, Ronald Rauhe und Tim Wieskötter zählten, sagte Seine Exzellenz den PNN. „Ungarn und Deutschland sind Weltmächte im Kanu – das werden tolle Wettkämpfe werden."

Davon gehen auch die genannten Paddler aus, die die WM-Strecke bereits von den Europameisterschaften 2002 und Weltcuprennen kennen. Derzeit bereiten sich Potsdams Asse auf die neue Saison vor. Doch während Rauhe und Wieskötter in den vergangenen Tagen durch Erkältungen gehandicapt waren und erst in dieser Woche wieder richtig ins Training einsteigen, kam Wagner-Augustin am Freitagabend direkt aus einem zweiwöchigen Ski-Trainingslager des Deutschen Kanu-Verbandes aus St. Moritz ans Havelufer heim. In den Lopien lief die dreifache Weltmeisterin des letzten Jahres der nationalen Frauen-Konkurrenz davon („Gut, wenn man auch auf Skiern zeigen kann, wer ganz vorn ist.“). Vielleicht ja auch, weil sie schon zwischen den Feiertagen mit Ehemann Lars auf den schmalen Brettern durch den verschneiten heimischen Wildpark gelaufen war.

Die Paddlerinnen trafen in St. Moritz übrigens auch die Potsdamer Ruderinnen um Skull-Nationaltrainerin Jutta Lau, die ebenfalls in der Schweizer Höhe Kondition tankten, und Katrin Wagner- Augustin machte dabei einen weiteren Unterschied zwischen „Vorwärtsfahrern“ und „Rückwärtsfahrern“ aus: „Während die Ruderinnen meist im klassischen Stil Skier fahren, sind wir eher die Skater. Hier sind wir also schneller “

Um auch auf dem Wasser im Sommer schnell genug für WM-Gold zu sein, werden Potsdams beste Paddler am 4. Februar ins Wärmetrainingslager nach Sevilla düsen. Am Freitagabend aber übten sie sich erst einmal im Smalltalk mit Botschafter Sandor Peisch. Der einstige Hobby-Fußballer und heute passionierte Tennisspieler will den Weltmeisterschaften in Szeged, „wo ich sehr gute Freunde habe“, nach Möglichkeit beiwohnen.

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