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LebensWERT: „Schön, wenn man gebraucht wird“

LebensWERT Was für Jürgen Weber in dieser Woche lebenswert war Wenn ich morgens um kurz vor zehn durch den Hinterhof der Herrmann-Elflein-Straße zum Sekiz gehe, die Tür zum Computerkabinett aufschließe, mir einen Kaffee koche und die Rechner anstelle, fängt der Tag an. Dann steht Einzelunterricht für Frauen und Männer, die sich bisher noch nicht an die Technik herangewagt haben, auf dem Programm.

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LebensWERT Was für Jürgen Weber in dieser Woche lebenswert war Wenn ich morgens um kurz vor zehn durch den Hinterhof der Herrmann-Elflein-Straße zum Sekiz gehe, die Tür zum Computerkabinett aufschließe, mir einen Kaffee koche und die Rechner anstelle, fängt der Tag an. Dann steht Einzelunterricht für Frauen und Männer, die sich bisher noch nicht an die Technik herangewagt haben, auf dem Programm. Der ehrenamtliche Job füllt mich aus, gibt mir einen Tagesrhythmus. Ich merke dann, dass ich gebraucht werde. Denn eigentlich bin ich arbeitslos und wenn ich den ganzen Tag allein in meiner Wohnung im Zentrum Ost sitze, fühle ich mich ziemlich überflüssig. Hartz IV ist ein Thema, das mich in dieser Woche und auch ganz generell sehr beschäftigt. Schließlich werde ich selbst ab Januar 2005 Arbeitslosengeld II beziehen. Ich stehe der Sache etwas unsicher gegenüber, auch wenn ich etwas mehr Geld bekomme als jetzt. Meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind mit 44 Jahren und nicht mehr als einem Europäischen-Computer-Führerschein nicht besonders gut. Aber vielleicht springt mit den neuen Gesetzen ein 1-Euro-Job bei Sekiz heraus. Es wäre schön, wenn ich mich auch auf dem Gebiet der EDV weiterbilden könnte. Die Technik schreitet schnell voran und es ist schwer, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Es sind die kleinen Dinge, die für mich das Leben lebenswert machen. Das überraschende Geschenk meines Bruders, der in der letzten Woche meine Modell-Truck-Sammlung vergrößert hat. Die Potsdamer Turbine-Frauen, die beim Damenfußball bei den Olympischen Spielen in Griechenland Bronze holten. Während die Sportlerinnen über den Platz jagten, habe ich es mir auf dem Sofa gemütlich gemacht. Am Wochenende genieße ich es, ausgiebig zu kochen. Chinapfanne nach Eigenrezeptur zum Beispiel. Das Kochen macht mir dabei genauso viel Spaß, wie das Essen. Aufgezeichnet von Marion Hartig

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