Sport: Schon wieder Vizemeister
Nach dem 3:2 gestern in Bad Neuenahr ist Turbine Potsdam nicht mehr von Tabellenplatz 2 zu verdängen
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Nach dem 3:2 gestern in Bad Neuenahr ist Turbine Potsdam nicht mehr von Tabellenplatz 2 zu verdängen Den Anpfiff verschlafen, zweimal zurückgelegen, einen Elfmeter an den Pfosten gesetzt und trotzdem gewonnen – dank eines 3:2 (2:2) gestern beim SC 07 Bad Neuenahr steht der 1. FFC Turbine Potsdam vier Runden vor Saisonschluss bereits als Deutscher Frauenfußball-Vizemeister fest. Entsprechend feucht-fröhlich ging es auf der nachmittäglichen Bus-Heimfahrt zu – doch diesen vierten „Vize“ in Folge will Potsdam möglichst noch veredeln. „Nach diesem Sieg heute bin ich sehr erleichtert, denn wir haben einen großen Schritt hin zu einem erneuten echten Endspiel gegen den FFC Frankfurt um den Titel gemacht“, erklärte Turbine-Trainer Bernd Schröder. Dabei fing es gestern für seine Kickerinnen höchst unerfreulich an. Vor 420 Zuschauern gingen die Gastgeberinnen sofort in Führung. Schröder hatte seine Mannschaft vor allem vor den schnellen SC-Stürmerinnen Martina Müller und Isabell Bachor gewarnt – zunächst umsonst. Einen Fehler Viola Odebrechts im Mittelfeld nutzend, stürmte Bachor allein aufs Gäste-Tor, um aus zwölf Metern mit links in den linken Torwinkel zu treffen (1.). Ein Auftakt, nach dem sich die Elf um Kapitän Ariane Hingst erst finden musste. Zugute kam ihr, dass Conny Pohlers nach einer knappen Viertelstunde in Bad Neuenahrs Strafraum von den Füßen geholt wurde und dass Petra Wimbersky vom Elfmeterpunkt aus genug Nervenstärke besaß. Ihr erster Strafstoß, der im Tornetz zappelte, wurde nämlich annuliert, da Navina Omilade zu früh in den SC-Strafraum gelaufen war; doch auch bei der Wiederholung traf Wimbersky 1:1 (14.). Die Freude darüber dauerte indes nur eine Minute, denn praktisch vom Anstoß weg ging Bad Neuenahr wieder in Führung. Rechtsaußen wurde Martina Müller geschickt, die Nancy Augustyniak ausspielte und in die rechte kurze Ecke traf (15.). Erneut fast vom Anstoß weg lag auch Potsdams zweiter Treffer in der Luft, aber eine Flanke Anja Mitags von links köpfte Conny Pohlers rechts vorbei (16.). Müller und Bachor machten auch in der Folgezeit das Treiben verrückt. Nun aber hielt Potsdams Abwehr, und als Wimbersky mit einem Klasse-Pass aus Mittelstürmerposition Mittag auf die Reise schickte, beendete die ihr Solo mit dem 2:2 flach in die linke Ecke (32.). Nach der Pause kämpften beide Seiten weiter mit offenem Visier. Als Turbine nach einer Stunde noch einmal das Tempo erhöhte, ließen bei den Gastgeberinnen allerdings die Kräfte nach. Fast folgerichtig ging nun der Tabellenzweite in Führung: Jenny Zietz flankte von rechtsaußen, und Pohlers köpfte das Leder über SC-Keeperin Jasmin Paganetti hinweg in die Maschen (64.). Danach scheiterte Wimbersky an Paganetti (70.), schob Pohlers frei stehend den Ball am rechen Pfosten vorbei, setzte Inken Becher nach einem Foul an Mittag einen weiteren Elfmeter nur an den linken Pfosten (89.). Zum Glück lag Turbine zu diesem Zeitpunkt schon vorn, denn: „Wir hätten hier heute auch verlieren können“, gestand Schröder. Turbine Potsdam: Angerer; Kuznik, Becher, N. Augustyniak; Zietz, Hingst, Odebrecht, Omilade; Wimbersky (85. Brendel), Pohlers, Mittag. M. M.
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