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Lange her. Enrico Röver (vorn) schoss Babelsbergs erstes Tor in Liga zwei.

© Thomas

Sport: Schöne Erinnerung

Vor zehn Jahren schoss Enrico Röver den SVB in Bielefeld zum Sieg – morgen gibt’s die Spiel-Neuauflage

Stand:

Er kann zwar nicht direkt dabei sein – zumindest aus der Ferne drückt Enrico Röver den Kickern des SV Babelsberg 03 am Samstag aber die Daumen. Vor zehn Jahren schrieb der 42-Jährige ein Stückchen Vereinsgeschichte. Im ihrem ersten Spiel in der 2. Bundesliga gastierten die Nulldreier am 28. Juli 2001als Aufsteiger beim haushohen Favoriten Arminia Bielefeld. Bis kurz vor dem Schlusspfiff war noch kein Tor gefallen, dann legte sich Röver in der 90. Minute den Ball für einen Freistoß zurecht und versenkte ihn im gegnerischen Tor. Der erste Treffer in der 2. Liga, die für die Männer vom Babelsberger am Ende ein kurzer Ausflug bleiben sollte.

Wer diesmal den Röver macht, ist fraglich – in jedem Fall wollen die Nulldreier an den Erfolg von vor zehn Jahren anknüpfen. Viel Zeit ist seitdem ins Land gegangen und bei der traditionsreichen Arminia hat sich mehr verändert als am Babelsberger Park. Als Tabellenletzter musste die Mannschaft nach der vergangenen Saison den Weg in die Dritte Liga gehen, einen personellen Aderlass und einen denkbar schlechten Start hinnehmen. 30 Spieler verließen den Verein und Trainer Markus von Ahlen hatte alle Mühe, ein neues starkes Team auf die Beine zu stellen. Da waren Anfangsschwierigkeiten nahezu vorprogrammiert. Die neue Truppe – darunter Tom Schütz vom SVB 03 – tat sich schwer,d ging aus den ersten elf Spielen sechsmal als Verlierer vom Platz und schaffte fünf Unentschieden. Inzwischen hat der einstige Co-Trainer Stefan Krämer die Führung übernommen und die Mannschaft nach vorn gebracht. In fünf Spielen blieb die Arminia ungeschlagen – am vergangenen Samstag mussten die Blau-Weißen allerdings in Jena eine 3:4-Niederlage hinnehmen.

„Das wird keine leichte Aufgabe, aber wir sind alle sehr optimistisch“, sagt Babelsbergs Co-Trainer Ivan Assenov. „Bielefeld hat sich sehr gut gefangen, den Sprung nach oben aber noch nicht geschafft. Und schließlich können wir ja auch auf eine Serie recht guter Spiele verweisen.“ Vor zwei Wochen konnte der Co-Trainer die Bielefelder persönlich unter die Lupe nehmen und machte ein gesteigertes Selbstvertrauen bei der Krämer-Truppe aus. „Die stören sehr früh, haben dafür aber hinten ihre Schwächen“, sagt Assenov. „Ich denke mal, dass das Spiel vor relativ großer Kulisse ablaufen wird. Wir sind hoch motiviert und wollen aus Bielefeld unbedingt drei Punkte entführen.“ In jedem Fall habe seine Mannschaft nach dem Unentschieden gegen Darmstadt sehr gut trainiert und sich auf den nächsten Gegner eingestellt. Denn, so weiß Assenov, so gut wie man trainiere, spiele man am Ende auch.

Zumindest eine personelle Änderungen wird am Samstag nicht ausbleiben. Ronny Surma ist nach seiner Roten Karte für drei Spiele gesperrt, und auch der Babelsberger Einspruch konnte an dieser harten Entscheidung nichts ändern. Ansonsten kann Trainer Dietmar Demuth aber auf seinen bewährten Kader bauen.

Enrico Röver wird am Samstag ebenfalls am Spielfeldrand sitzen: Als Co-Trainer wird er das Spiel der Reservemannschaft in Guben verfolgen. „Ich bin aber live zugeschaltet“, sagt er. „Und natürlich drücke ich ganz doll die Daumen.“

Anpfiff ist am Samstag um 14 Uhr.

Henner Mallwitz

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