Sport: „Schöne Zeiten“
Dieter Schulz feiert heute seinen 75. Geburtstag
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Wenn Dieter Schulz heute in Potsdam im engeren Kreise seiner Familie – mehr als 30 Gäste kommen da immerhin zusammen – seinen 75. Geburtstag feiert, wird des öfteren auf das Wohl des Jubilars angestoßen. Und sicher wird auch die eine oder andere Anekdote die Runde machen. Erinnerungen an ein bewegtes Leben werden wieder wach, aus dem der Potsdamer jede Menge zu erzählen hat. Von den harten Nachkriegsjahren, in denen die Eltern früh starben und er als junger und heimatvertriebener Bursche die jüngeren Geschwister durchbringen musste. Von der Zeit bei der Kasernierten Volkspolizei und von dem „zarten Wesen“, das er in dieser Zeit kennenlernte und von dem er sich nie mehr getrennt hat. „Ohne meine Frau Gertraud wäre vieles gar nicht möglich gewesen“, weiß der vierfache Vater, der inzwischen auch sechsfacher Opa und zweifacher Uropa ist.
Vieles – damit ist vor allem das Engagement für den Sport gemeint. Ins kalte Wasser wurde er damals geworfen, als er 1952 mit erst 20 Jahren die Sektion Fußball bei der SG Bornim übernahm. „Eine eingeschworene Truppe war das schon immer,“ erzählt Schulz. „Da bin ich sofort gut aufgenommen worden.“ Eine ganz enge Beziehung entwickelte sich mit der Zeit. Anfang der 60er Jahre baute er die Fußball-Nachwuchsabteilung bei den Randpotsdamern auf, trainierte die Männer in der Bezirksliga und halste sich obendrein auf mehrfachen Wunsch den Job als Handballtrainer für die Mädchen auf.
„Dienstags und donnerstags Training, am Sonnabend Fußball und tags darauf Handball – irgendwann wurde das jedoch zu viel“, denkt er zurück. Also konzentrierte sich Dieter Schulz fortan auf den Handball und übernahm 1975 außerdem den Vorsitz der SG Bornim. 25 Stunden an ehrenamtlicher Arbeit kamen da pro Woche locker zusammen. Von acht Mädchen- und Frauenteams betreute er allein fünf – noch heute erzählt er gern vom Vizemeistertitel, den seine jungen Handballerinnen in der Saison 1986/87 erkämpften. Der Sport spielte auch in seinem eigentlichen Beruf stets die vorrangige Rolle. Als Hauptkreissportlehrer im Kreisverband des DTSB war er unter anderem verantwortlich für den gesamten Kinder- und Jugendsport, für Sportfeste und Spartakiaden. Dreimal hatte er auch bei der Friedensfahrt in Potsdam als Org.-Leiter den Hut auf.
Nach der Wende legte der Potsdamer in Bornim den Vereinsvorsitz nieder – irgendwie kribbelte es aber immer noch. „Ich wollte wieder in die Praxis, wollte zurück zum Fußball.“ Und so war es abermals der Nachwuchs, dem er sich widmete. Bis Ende der 90er Jahre betreute Dieter Schulz die E-Junioren. Heute ist er noch im Kreisjugendausschuss des Fußballkreises Havelland-Mitte aktiv – ohne das, so sagt er, würde ihm etwas fehlen. Und irgendwie halte einen die Arbeit ja auch jung. „Ich bin noch fit“, versichert der rüstige Jubilar. „Und ich hab sehr schöne Zeiten erlebt. Mal sehen, vielleicht mach ich ja nochmal 75 Jahre.“
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