Homepage: Schöner Titel teilt Gemeinde Schwielowsee
Zu: „Geltow ist noch nicht erholsam“, 9.7.
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Zu: „Geltow ist noch nicht erholsam“, 9.7.
Da geben sich Bürger, Gemeindevertreter und Bürgermeisterin die größte Mühe, aus den drei Orten Caputh, Ferch und Geltow eine feste Gemeinde zu schmieden. Und ein sogenannter „Fachbeirat“ teilt die Gemeinde Schwielowsee mit seinem unverständlichen Votum wieder. Grund: Durch Geltow führt die Bundesstraße. Die Entscheidung können die Schwielowseer nicht begreifen, denn die B 1 ist in Geltow keine Sackgasse, sondern geht durch die Stadt Werder weiter. Diese ist als Erholungsort anerkannt. Der Verkehr ist dort nicht geringer. Wenn der „Fachbeirat“ anmerkt, dass in Werder die B 1 durchs Stadtinnere führt, dann ist das zwar auf der Landkarte so, aber in Wirklichkeit nicht. Die wesentlichsten Erholungseinrichtungen berühren in beiden Kommunen nicht die Hauptverkehrsader. Aber der „Fachbeirat“ wird auch nicht überzeugt, wenn Schwielowsee weiterhin horrende Summen bezahlt für Verkehrssignalanlagen, Verkehrsschilder und dergleichen. Lachhaft ist, für die Nachtzeiten eine Geschwindkeitsbeschränkung für die gesamte Durchfahrt anzuordnen. Wo werden Geschwindigkeitsbegrenzungen am Tage eingehalten? Innenminister Speer müsste seinen Polizeireformplan ändern, damit die Beamten der Wache Werder entlang der B 1 jede Nacht messen.
Wolfgang Post, anerkannter Erholungsfetzen Schwielowsee (Fercaputh)
Titel um jeden Preis
Nun ist es amtlich, die Gemeinde Schwielowsee bekommt den Titel „staatlich anerkannter Erholungsort“. Was für ein Erfolg der Bürgermeisterin Kerstin Hoppe. Hat sie es doch in zwei Jahren geschafft – von der Antragstellung bis zum Erwerb des Titels. Gott sei Dank auch noch vor der anstehenden Bürgermeisterwahl in Schwielowsee. Dass dieser Titel nicht umsonst war ist jedem klar gewesen. Darum wurde ja heftig diskutiert. Mehr als 300 000 Euro wurden in die Hand genommen, um neue Schilder, Infotafel und Infosäulen zu installieren. Ein Tourismuskonzept und eine Stelle in der Verwaltung wurden geschaffen. Eine enorme Leistung für so eine Kommune. Einziger Wehrmutstropfen: Der Ortsteil Geltow muss warten. Das ist für Frau Hoppe kein Problem. Die zu hohe Verkehrsbelastung auf der B 1 und die damit verbundene Lärm- und Schadstoffgrenzwerte müssen ja nur gesenkt werden. Aber wie? Den Berufsverkehr kann man nicht umleiten. In der Nacht fahren weniger Autos, diese mit 30 Km/h durch den Ort fahren zu lassen wird nicht wesentlich den Lärm- und Schadstoffpegel senken. Was ist mit Flüsterasphalt? Dies ist eine Bundesstraße, also nicht in der Verantwortung der Gemeinde. Bei der derzeitigen Kassenlage im Bund scheint diese Maßnahme in weiter Ferne. Aber Frau Hoppe wird schon Lösungen präsentieren, auch wenn die etwas kosten. Es gibt jetzt sowieso kein Zurück mehr. Vielleicht haben die Geltower in ein bis zwei Jahren vergessen, dass sie nicht dazugehören. Eine Frage bleibt unbeantwortet: Warum musste es erst dazu kommen? Es war bekannt, dass Geltow durch die B 1 schlechte Karten hat. In der Gemeindevertretersitzung hieß es, wenn schon ein Erholungsort „Schwielowsee“, dann nur mit Geltow. Dies wurde auch von Frau Hoppe immer betont. Ich frage mich, warum konnte man dann nicht warten? Es wäre doch kein Problem gewesen, die jetzt auferlegten Schulaufgaben für Geltow erst einmal abzuarbeiten um dann gemeinsam den Titel zu erhalten. Dann wäre auch noch Zeit, die fehlerhaften Info- Tafeln in Geltow auszutauschen. So können die drei Ortsteile nicht zusammenwachsen. So schafft man eher Frust. Den Urlaubern wird''s egal sein, der Bürgermeisterin auch. Den Geltowern nicht.
Horst Geßwein, Geltow, Bürgerbündnis Schwielowsee
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