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Homepage: Schränke im Restschnee vor der Mensa Eine Installation von Kunststudenten aus Golm

Irritierte, neugierige Blicke werfen die meisten Studenten auf die neue Installation vor der Mensa des Universitätskomplexes Golm. Sieben alte Schränke stehen da noch bis Mittwoch im Restschnee.

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Irritierte, neugierige Blicke werfen die meisten Studenten auf die neue Installation vor der Mensa des Universitätskomplexes Golm. Sieben alte Schränke stehen da noch bis Mittwoch im Restschnee. Vielen ist der Anblick einen kleinen Abstecher vor oder nach dem Mittagessen wert. „Intime Räume“ sollen sich hinter den Schranktüren entdecken lassen. Die angehende Erziehungswissenschaftlerin Nadja ist gespannt: „Ich habe zwar von Kunst keine Ahnung, aber ich finde es toll, dass sich die Kunststudenten immer etwas Neues einfallen lassen“, sagt die 22-Jährige. Als erstes öffnet sie einen Panzerschrank, dessen Innenraum hinter einer transparenten Folie nur undeutlich auszumachen ist. Sie sieht ratlos aus. Dann entdeckt sie den Hinweis der Künstler an der rechten Außenseite. „Der Panzerschrank soll die Seele von Scheidungskindern symbolisieren, die sich vor Verletzungen schützen“, liest sie laut vor. „Aha“, meint Nadja, „gute Idee, aber ohne Erklärung wäre ich da nicht drauf gekommen.“

Ähnlich geht es dem 23-jährigen Kilian: Er hockt vor einem Schränkchen, das vollständig mit großen Nägeln ausgekleidet ist. „Um so was zu verstehen braucht man mehr Zeit“, sagt er. Dass die Nägel den Schmerz und die Isolation von Menschen ausdrücken sollen, deren Gedanken und Gefühle nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen, findet er aber gelungen.

Sein Kommilitone Robert ist pragmatischer: Ihm gefällt der Schrank in dem ein Zugabteil nachgestaltet. „Damit können sich bestimmt viele Studenten identifizieren, die wie ich täglich mit der Regionalbahn pendeln und um einen Sitzplatz kämpfen.“ Juliane Schoenherr

Juliane Schoenherr

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