Sport: Schreck in der Abendstunde
Alexander Haase geht nicht mit dem VfL Potsdam in die 2. Handball-Bundesliga
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Mit sich gerungen hat Alexander Haase offenbar nicht mehr, als er am Donnerstag nach dem Ende einer lockeren Trainingseinheit für minutenlange Sprachlosigkeit bei den Handballern des 1.VfL Potsdam sorgte. Kurz vor 20 Uhr warf der Trainer des künftigen Zweit-Bundesligisten in der Sporthalle an der Heinrich-Mann-Allee Bier und Orangensaft in die Runde und verkündete nach drei Jahren seinen Abschied als verantwortlicher Trainer. Gefallen ist der persönliche Entschluss nach Haases Worten bereits am Montagabend. Die Vereinsspitze war seit Dienstag im Bilde.
Alexander Haase, der in den Wochen bis zur Sommerpause bei der Stange bleibt, entschied sich aus nachvollziehbaren Gründen für die Demission. Beruflich bleibt er als Lehrer an der Potsdamer Sportschule gefordert. Überdies ließ der Vater zweier Jungen in jüngerer Vergangenheit nicht nur einmal durchblicken, dass er gern mehr Zeit mit der Familie verbringen würde. Nüchtern betrachtet, so der 29-Jährige, sehe er bei allem sportlichen Reiz keine Möglichkeit, das Amt des Trainers eines Handball-Zweitligisten entsprechend auszufüllen: „Letztlich muss dies Sache eines hauptberuflich tätigen Fachmanns sein, wenn wir Erfolg haben wollen. “
Regelrecht geschockt wirkte vorgestern Torhüter Christian Pahl, der sich mit versteinerter Mine in den weiteren Abend verabschiedete. Auch Linksaußen Steffen Baumgart rang sichtlich um Fassung. „Diese Entscheidung, die ich persönlich während der vergangenen Tage nicht ernsthaft in Betracht gezogen habe, ändert erst einmal vieles“, bemerkte Rechtsaußen Christoph Pawlazyk, den mit Alexander Haase ein langjähriges, fast freundschaftliches Verhältnis verbindet.
Teammanager Jan Thiele sprach gestern davon, dass es in der vakanten Personalie „keinen Schnellschuss, jedoch die Verkündung einer baldigen Entscheidung geben wird“. Haases Abschied, so Thiele, „kam für uns etwas überraschend“. Vor einigen Wochen nämlich hatte man sich bereits über eine weitere Zusammenarbeit verständigt und Einigung erzielt. Grundlage des Gesprächs war jedoch der weitere Verbleib der Potsdamer in der Regionalliga.
Die offizielle Meister- und Aufstiegsfeier des Vereins wird am 19. Mai in der Zentrale der Energie und Wasser Potsdam GmbH in der Steinstraße stattfinden. Ende des Monats startet dann die dreitägige Abschlussfahrt an die Ostsee.
Nach dem feststehenden Wechsel von Christian Schücke von den Füchsen Berlin zum 1.VfL steht der Verein kurz vor dem Abschluss einer weiteren Spielerverpflichtung. Seinen Abschied aus Potsdam nimmt währenddessen Rückraumspieler John Lenser. Der 21-jährige Berliner will, so teilte er seinem bisherigen Verein mit, künftig beim Ludwigsfelder HC in der Regionalliga eine neue Herausforderung suchen.
Thomas Gantz
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