Sport: Schritt in richtige Richtung

Für ein Achtungszeichen sorgte am Sonntag Tim Bartels von der Potsdamer Ruder-Gesellschaft: Bei der Dortmunder Langstrecken-Regatta über sechs Kilometer gewann der 17-Jährige bei widrigen Bedingungen – stürmischem Wind und ziemlich starkem Wellengang – das Rennen der Junioren. Nach 26:09 Minuten schob der Schützling von Trainer Steffen Becker als Erster seine Bootsspitze über die Zielgerade.

Erst fast 30 Sekunden später kamen mit Dennis Hartung (Hansa Dortmund) und Martin Menger (Triton Leipzig) die Nächstplatzierten ins Ziel. „Unser Rennen war eines der letzten und war schon sehr schwer, denn inzwischen hatte es ganz schön aufgefrischt“, erzählte Potsdams einziger Sieger vom Sonntag nach seiner Rückkehr nach Potsdam. „Um so schöner ist es dann, wenn man sieht, dass man unter solchen Bedingungen am besten klarkommt.“

Sein Erfolg in Dortmund lässt Tim Bartels zuversichtlich in die Zukunft schauen. In diesem Jahr wurde der Elftklässler des Potsdamer Einstein-Gymnasiums, der mit sieben Jahren in Schwerin vom ebenfalls rudernden Vater Klaus für diesen Sport begeistert wurde und 2002 mit seiner Familie nach Potsdam zog, bereits Junioren-Weltmeister.

Gemeinsam mit seinem Klubkameraden Clemens Wenzel sowie den beiden Dresdnern Karl Schulze und Tim Grohmann gewann er in Amsterdam Gold im ebenfalls von Becker gecoachten Doppelvierer.

Während sich seine drei Bootskameraden nun bei den B-Junioren – der so genannten U23 – behaupten müssen, kann Bartels auch 2007 noch bei den Junioren starten. Dann will er sich im Einer probieren. „Vielleicht kann ich dann ja Hans Gruhne beerben“, sagt er.

Sein Vereinskamerad Gruhne war in diesem Jahr Junioren-Weltmeister im Soloboot geworden und wechselt nun ebenfalls ins U23-Lager. Dass er sich nun in Dortmund im Einer durchsetzte, stimme ihn optimistisch, meint Tim Bartels. „Sich dort ordentlich präsentiert zu haben war schon ein Schritt in die richtige Richtung.“

Vielleicht hilft dem 1,97-Meter-Burschen auf seinem weiteren Weg auch die Wahl seiner sportlichen Vorbilder: Karsten Brodowski und Marcel Hacker. Der 21-jährige Brodowski von der Potsdamer Ruder-Gesellschaft gewann im vergangenen Spätherbst die Dortmunder Langstreckenregatta und schmückte sich in diesem Sommer mit dem U23-Weltmeistertitel im Einer.

Und Hacker, aus Magdeburg stammend und inzwischen für die RG Germania Frankfurt/Main rudernd, wurde 1994 ebenfalls Junioren-Weltmeister im Vierer, gewann ein Jahr später dann WM-Gold im Junioren-Einer und wurde 2002 Weltmeister der Elite im Einer. Am Wochenende konnte Tim Bartels sein sportliches Vorbild und Deutschlands derzeit besten Skuller hautnah erleben: Hacker gewann das Langstreckenrennen der Männer.