Von Michael Meyer: Schröder fordert intelligente Offensive
Turbine Potsdam empfängt heute den SC Freiburg, ehe es am Sonntag zum FCR Duisburg geht
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Jennifer Zietz hat keine schönen Erinnerungen an Freiburg – Mitte September 2008 flog sie dort nach einer Tätlichkeit vom Platz (71.). „Ich hatte mich damals nicht im Griff“, erinnert sich die Mannschaftsführerin des Frauenfußball-Bundesligisten Turbine Potsdam, der heute um 18 Uhr den SC Freiburg zum Rückspiel im Babelsberger Karl-Liebknecht- Stadion empfängt. Nach einem Duell mit SC-Stürmerin Sandra Schmidt, bei dem beide Spielerinnen zu Boden gegangen waren, „fühlte ich mich beim Aufstehen bedroht. Und statt bis zehn zu zählen, habe ich ihr kurz die Erdkrümel vom Trikot geklopft, worauf sie wieder hinfiel und ich Rot sah“, weiß Zietz noch. Zwei Spiele musste sie nach der ersten Roten Karte ihrer Fußball-Laufbahn zwangspausieren.
Heute beim Nachholspiel ist die Sportsoldatin wieder dabei. Ob sie wie am vergangenen Sonntag gegen den Hamburger SV (3:1) auch gegen Freiburg selbst treffen wird, ist ihr letztlich egal. „Hauptsache, wir gewinnen. Drei Punkte sind jetzt ganz wichtig, denn vorn ist noch alles eng beisammen“, meint Zietz und fordert: „Wir müssen im Vergleich zum Sonntag unser Spiel noch schneller durchziehen. Freiburg wird wie Hamburg kompakt in der Abwehr stehen, deshalb müssen unsere Stürmerinnen in Eins-zu-eins-Situationen konsequenter in den Strafraum gehen und den Abschluss suchen.“
Eigentlich ist die heutige Partie für den Tabellenvierten Turbine Zwischenstation auf dem Weg zum Spitzenspiel am kommenden Sonntag bei Spitzenreiter FCR Duisburg, der ebenfalls eine englische Woche bestreitet und heute bei der SG Essen-Schönebeck antritt. Ein Spaziergang erwartet Zietz & Co. heute allerdings nicht – im Gegenteil. „Wir müssen von Spiel zu Spiel denken. Freiburg steht als Sechster besser da als erwartet, und wird uns alles abverlangen“, glaubt Potsdams Trainer Bernd Schröder, der personell wieder aus dem Vollen schöpfen kann. „Der SC“, sagt er, „hat mit der Schweizerin Marisa Brunner eine hervorragende Torhüterin und davor eine sehr gute Abwehr. Wir werden intelligent nach vorn spielen müssen, um vor dem Spiel der Spiele in Duisburg zu siegen.“
Das Hinspiel im Breisgau gewann Turbine knapp mit 1:0 durch ein Tor Isabel Kerschowskis (83.). „Wir trafen erst, nachdem ich Rot gesehen hatte. Ich hab die Truppe damit wohl erst wachgerüttelt“, sagt Jennifer Zietz. Und: „So etwas wird am Mittwoch nicht wieder nötig sein.“
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