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Sport: Schröder: Neid muss Vertrauen haben

5200 Zuschauer wollten am kühlen Sonntag Frauenfußball in Frankfurt sehen: Der 2:0-Erfolg des amtierenden Meisters Turbine Potsdam im Spitzenduell gegen den FFC Frankfurt bescherte dem Topclub ein ausverkauftes Stadion, doch der Zuschauerboom im deutschen Frauenfußball ist nach der Heim-WM ausgeblieben. Potsdams Trainer Bernd Schröder fordert vom DFB mehr Unterstützung der Vereine, um die Sportart langfristig in eine bessere Zukunft zu führen.

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5200 Zuschauer wollten am kühlen Sonntag Frauenfußball in Frankfurt sehen: Der 2:0-Erfolg des amtierenden Meisters Turbine Potsdam im Spitzenduell gegen den FFC Frankfurt bescherte dem Topclub ein ausverkauftes Stadion, doch der Zuschauerboom im deutschen Frauenfußball ist nach der Heim-WM ausgeblieben. Potsdams Trainer Bernd Schröder fordert vom DFB mehr Unterstützung der Vereine, um die Sportart langfristig in eine bessere Zukunft zu führen.

„Die Clubs sind wichtig, weil sie ja sozusagen die Eier legen für die Nationalmannschaft. Es darf nicht mehr passieren, dass wir wie vor der Heim-WM wochenlang außen vor bleiben. Die Bundestrainerin muss Vertrauen haben in die Arbeit der Clubs“, sagte Schröder. In vielen Vereinen haben sich nach der WM die Zuschauerzahlen stabilisiert, Bundesliga-Spitzenreiter Potsdam und Verfolger FCR Duisburg melden Zuwächse zwischen fünf und zehn Prozent. Auch bei den oft vernachlässigten Frauen Bayern Münchens (Tabellen-Neunter) kommen in einem Spitzenduell wie gegen Turbine mittlerweile mehr als 1500 Fans in den kleinen Sportpark Aschheim. Und immer häufiger gelingen den Vereinen aus dem Mittelfeld Überraschungssiege gegen die Topclubs.

So stolperte Frankfurt gegen den Tabellensechsten SC Freiburg (0:1). Der Tabellenzweite Duisburg unterlag jüngst dem lange strauchelnden Siebten aus Bad Neuenahr 0:2. Dennoch dominieren die finanzstarken Vereine weiter das Geschehen, Potsdam kann auf ein Torverhältnis von 28:2 stolz sein, auch Frankfurt fuhr in dieser Saison mehrfach hohe Siege ein. Allerdings enttäuschte die teuerste Mannschaft der Liga – Frankfurt bestreitet die Saison mit einem Rekordetat von 1,7 Millionen Euro – zuletzt. „Wenn man sich vorher schon zum Favoriten macht, ist es eben schwierig“, stichelt Turbine-Coach Schröder, der nach dem Weggang Fatmire Bajramajs zum FFC und weiterer Leistungsträgerinnen leisere Töne angeschlagen hatte. „Frankfurt ist die routiniertere Mannschaft, aber wir spielen derzeit mit so viel Herz, das hat den Unterschied gemacht.“ Skadi Hofmann

Skadi Hofmann

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