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Sport: Schröder will andere Saiten aufziehen

Spitzenreiter Turbine Potsdam schlug Schlusslicht Saarbrücken mit Ach und Krach 1:0

Stand:

Spitzenreiter Turbine Potsdam schlug Schlusslicht Saarbrücken mit Ach und Krach 1:0 Am Ende hieß es gestern 9:1 für den 1. FFC Turbine Potsdam – nach Ecken. In die Annalen geht indes nur ein knapper 1:0 (1:0)-Heimsieg des Spitzenreiters über das noch punktlose Tabellenschlusslicht 1. FC Saarbrücken ein. Ein magerer Sieg, der die Fans auf der Tribüne enttäuschte und Bernd Schröder die Zornesröte ins Gesicht trieb. „Mit einem Spiel wie heute kann man all das kaputtmachen, was wir uns erarbeitet haben!“ schimpfte Potsdams Trainer nach dem Abpfiff und kündigte für die Mannschaftsbesprechung heute Abend klare Worte an: „Wir sind zu zart mit den Spielerinnen umgegangen und werden in der Woche andere Saiten aufziehen müssen.“ Schröders Poltern erfolgte nicht ohne Grund, wenngleich man auch für ein 1:0 drei Punkte bekommt. Jede andere Mannschaft als Saarbrücken – mit 47 Gegentoren die Schießbude der Liga – hätte eine Leistung wie Turbines gestrige gnadenlos be- straft. Der Aufsteiger war zu schwach dazu und feierte die knappe Niederlage am Ende wie einen Punktgewinn. „Nach dem 0:11 gegen den FFC Frankfurt und zuletzt zweimal 0:7 können wir heute wirklich zufrieden sein. Wir haben heute 90 Minuten als Mannschaft gut gekämpft, und das ist für uns ein großer Schritt nach vorn“, erklärte Gäste- Schlussfrau Michele Voiland. Die Saarländerinnen konnten sich bei der US-Amerikanerin für die nur knappe Niederlage bedanken. Denn wenn die Potsdamerinnen nicht an ihren eigenen Unzulänglichkeiten scheiterten, warf sich Voiland mutig in die Bälle. Navina Omilade (18., 74.), Conny Pohlers (45., 56., 64.), Ariane Hingst (53.), Jennifer Zietz (62.), Anja Mittag (65.) und Viola Odebrecht (76.) scheiterten zum Teil aus Nahdistanz an ihr. Die Turbienen verzettelten sich außerdem zu oft in Einzelaktionen, vernachlässigten sträflich das Flügelspiel und brachten sich mit Fehlpässen selbst immer wieder aus dem Rhythmus. Mehrmals verpasste das Leder nur knapp den Kasten der Gäste (27. Pohlers, 33. Wimbersky, 51. Odebrecht, 60. Zietz, 73. Hingst, 84. Machalett, 86. Odebrecht), bei drei Pohlers-Toren (28., 63., 78.) war die Abseitsfahne oben Zum Glück traf Viola Odebrecht nach einem Hingst-Zuspiel flach in die lange rechte Ecke (14.), so dass der Tabellenführer gerade noch so an einer Blamage vorbeirauschte. „Nur gut, dass wir wenigstens gewonnen haben“, schüttelte die 20-Jährige später selbst enttäuscht den Kopf und sprach von der „Last des Favoriten, wenn die Spielerinnen – wie einige heute bei uns – vorher schon denken, wir hauen die mit 10:0 weg, und entsprechend unkonzentriert ins Spiel gehen“. Ihre Mannschaft müsse sich bei den Fans für diese Leistung entschuldigen, erklärte die Nationalspielerin und wollte es damit nicht auf sich beruhen lassen: „Wir werden über dieses Spiel noch reden müssen.“ Coach Schröder übte derweil Generalkritik: „Das war grottenschlechter Kombinationsfußball. Keine Spielerin hat heute Normalform gebracht, jede hatte mit sich selbst zu tun.“ Es sei zu ruhig in der Mannschaft gewesen. „Verpflichtung und Anspruch sind bei uns groß, und wer das nicht versteht, hat auf dem Platz nichts zu suchen.“ Starke Worte vorm nächsten Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den Tabellendritten SC 07 Bad Neuenahr. Turbine Potsdam: Angerer; Liepack, Machalett, Makowska; Omilade, Odebrecht, Hingst, Wimbersky (64. Brendel); Zietz, Pohlers, Mittag. Michael Meyer

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