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Landeshauptstadt: Schublade muss links am Schreibtisch sein Renate Fiedler ist Potsdams

einzige Schul-Hausmeisterin

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einzige Schul-Hausmeisterin „Ich brauche einfach Kinder in meiner Nähe“, erklärt Renate Fiedler ihre, für eine Frau ungewöhnliche Berufswahl. Seit sechs Jahren ist sie als Hausmeisterin an der Max-Dortu-Grundschule tätig und bewältigt dort mit viel Freude ihre Aufgaben. Um sechs Uhr früh beginnt ihr Arbeitstag, dann überprüft die Potsdamerin die Klassenzimmer nach reparaturbedürftigem Mobiliar, säubert den Schulhof oder kümmert sich um die Heizungen. Hauptsächlich erledigt sie in ihre kleinen Kellerbüro Organisatorisches. „Dazu gehören meist Postwege, sehr oft aber auch Anrufe bei den Handwerksbetrieben wegen Rohrbrüchen oder sonstiger Reparaturarbeiten, die ich allein nicht schaffe“, beschreibt die 50-Jährige ihren Tagesablauf. Gerade vor den Ferien gäbe es viel aufzuräumen, wenn die einzelnen Klassen samt Mobiliar in neue Räume umziehen. Da komme es auch schon mal vor, dass eine Lehrerin darauf besteht, nur den Schreibtisch zu benutzen, bei dem die Schublade links sitzt. „Die Toiletten muss ich auch ständig untersuchen, weil die Kinder gerne auf die Deckel springen und diese dann kaputt gehen.“ Wenn es mit den schweren Arbeiten zu viel wird, springt nach Feierabend ab und zu auch ihr Ehemann ein, der selbst Hausmeister an einer Potsdamer Schule ist. Mit ihm hat sie auch eine Zeit lang gemeinsam Schulgebäude betreut, doch mit der Schließung vieler Bildungsstätten ist Renate Fiedler nun alleine an der Max-Dortu-Schule gelandet, wo kein „Hausmeisterehepaar“ gesucht wurde. Vor ihrer Reparatur- und Aufräumtätigkeit war Fiedler für die Potsdamer Schulspeisung tätig, bis sie eine Freundin auf die neue Berufsmöglichkeit ansprach. Dass man sie vor 17 Jahren überhaupt als Frau zur Hausmeisterin auswählte, führt Fiedler auf die Sozialstruktur der ehemaligen DDR zurück. als man noch jede Arbeitskraft brauchte, unabhängig vom Geschlecht. Wie lange sie noch hausmeistern wird, kann Fiedler noch nicht sagen, jedoch:„Solch körperlich anstrengende Tätigkeit lässt sich nicht auf Ewigkeite machen, aber solange mich jeden Tag die Kinder auf dem Hof begrüßen und ich ihnen bei kaputten Stühlen oder vermisster Kleidung weiterhelfen kann, bin ich hier glücklich“. lik

lik

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