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Landeshauptstadt: Schubs nach oben

Tagung: Hasso Plattner eröffnete Graduiertenkolleg

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Die Trophäe für den Sieger sieht aus, wie man sich einen Jungunternehmer im Idealfall vorstellt: Dynamisch, mit weit schwingenden Armen, strebt das filigrane Männchen, das Hasso Plattner gestern am Griebnitzsee bei der 2. Tagung des Hasso Plattner Ventures (HPV) dem Gründer von EnOcean überreichte, nach oben. Der Treppenläufer ist ein Sinnbild für das junge bayerische Unternehmen, das für seine batterielosen Funkschalter- und Sensoren vom HPV mit dem „Start-up of the Year“ ausgezeichnet wurde. Dazu bekam der Gründer von EnOcean, Markus Brehler, einen symbolischen Scheck von 10 000 Euro von der Mittelbrandenburgischen Sparkasse überreicht.

Hasso Plattner nutzte die Tagung, um gleich mehrere Fortschritte seiner Initiative am Standort Griebnitzsee anzukündigen, den er zu einer Unternehmensschmiede für IT-Nachwuchs ausbauen und damit der deutschen IT-Wirtschaft auf die Sprünge helfen will. Potsdam sei der richtige Ort für IT-Innovationen, sagte Plattner, Mitbegründer und Aufsichtsratvorsitzender von SAP, der das nach ihm benannte Institut für Softwaresystemtechnik HPI gegründet hat und finanziert.

Neben der nun jährlich geplanten Auszeichnung „Start-up of the Year“ eröffnete Plattner auch das internationale Graduiertenkolleg „Research School“ des HPI für Doktoren und Doktoranden. Bereits seit Oktober 2005 forschen sieben Stipendiaten interdisziplinär an neuen Herangehensweisen bei der Entwicklung komplexer Systeme der Informationstechnologie. Zehn weitere Stellen für Nachwuchswissenschaftler werden ab Herbst besetzt. Aus terminlichen Gründen sei der offizielle Start erst jetzt erfolgt, so HPI-Sprecher Hans-Joachim Allgaier.

Weiter stellte Plattner die Fortschritte des HP Ventures vor, das mit 40 Millionen Euro zum Großteil von ihm selbst getragen wird. Je zehn Millionen Euro steuern die Investitionsbank des Landes Brandenburg und das kalifornische Venture-Capitel-Unternehmen CMEA bei. Der HPV Technologie Park, der als Inkubator für Geschäftsideen funktionieren und den Unternehmen Starthilfe für die Eroberung des internationalen Marktes geben soll, sei bereits „Gastgeber“ für vier Unternehmen, die aus 300 Bewerbern ausgewählt wurden. Die Dresdener Firma Facton GmbH und die Erlanger Inchron GmbH gehören dazu. Facton hat eine Software entwickelt, die Herstellerkosten von der Idee bis zum Produktionsbeginn analysiert. Das Erlanger Unternehmen hat sich auf „Embedded Systems“, unsichtbare, hoch spezialisierte elektronische Helfer, spezialisiert, die zum Beispiel im Auto die Steuerung der Motorelektronik übernehmen. Auch wenn die bisher ausgewählten Unternehmen bereits Erfolge vorweisen könnten, unterstütze das HPV auch Existenzgründer, die mit guten Ideen ganz am Anfang stehen, so Plattner.

Nach wie vor halte er die Entscheidung, seine Initiative in Potsdam anzusiedeln, für richtig. „Wir haben unglaubliche Unterstützung von der Stadt und dem Land Brandenburg erhalten“, sagte er. Dazu komme der Vorteil zur Berlinnähe, wo sich zunehmend mehr Industrie niederlasse. Maha

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