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Von Anja Wenzel: Schüchterne Piranhas

Einkaufsbummel mit exotischen Gästen in den Bahnhofspassagen

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Innenstadt - „Auruhm“, eine vier Meter lange Phytonschlange, hat es sich neben der Rolltreppe in den Bahnhofspassagen gemütlich gemacht. Um eine Astgabel geschlungen, sieht der Einkaufsbummler, der durch die Scheiben des Tropenpavillons noch drei Boa Constructors zählt, nur einen Knoten. Die neuen Gäste im Bahnhofscenter sind schüchterne Piranhas, Chamäleons, Anakondas, Rotknie-Vogelspinnen und allerlei Krabbelgetier. Mehrere Hunderte Tiere sind in den nächsten drei Wochen in der Sonderausstellung „Lebensraum Wasser“ zu sehen. Die Tiere stammen von einer Tieragentur und sind für Auftritte in Fernsehfilmen oder mit Fotomodels wie Verona Pooth (Feldbusch) trainiert. „Spinni“, so heißt die Rotknie-Vogelspinne, krabbelte in der Polizeiserie Großstadtrevier. Sie kann die Vorderbeine hochstellen, um angriffslustig auszusehen. Obwohl sie echte Beutefängerin ist, ist „Spinni“ handzahm und einige Besucher haben ihre Samtpfoten gespürt. „Spinni“ hat gelernt, auf fremden Untergründen ruhig sitzen zu bleiben, um niemanden in Panik zu versetzen. „Kinder sind mutiger als ihre Eltern,“ sagt die Tiertrainerin Rebecca Hoffmann. Die 26-Jährige ist erfahren im Umgang mit Reptilien. Wenn man „gute“ Tiere hat, die sich Tricks beibringen lassen, ist man Tiertrainerin. Während der Ausstellung füttert sie die Insektenfresser und Leguane. Die Piranhas knabbern am kommenden Freitag an einem Hühnerbein, wenn sie nicht zu schüchtern für die Vorstellung sind und die Schlangen bekommen nur alle drei bis sechs Wochen etwas zu Fressen. Für eine Schulklasse hebt Rebecca Hoffmann eine zahme Würgeschlange aus ihrem Biotop. „Es funktioniert, solange die Tiere einverstanden sind.“ Damit sie sich wohlfühlen, ist eher einmal ein Versteck mehr für die Reptilien in den Terrarien vorgesehen. Die Centermanagerin Jana Walther ist von der Tierausstellung begeistert. Die zusätzlichen Attraktionen laden zum Verweilen ein und lohnen sich auch für die Mieter, die als Werbegemeinschaft die Ausstellung finanzieren. Mutige Besucher können sich täglich zwischen 16 und 17 Uhr mit Schlangen, Spinnen oder Tausendfüßlern fotografieren lassen.

Anja Wenzel

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