
© Olaf Möldner
Sport: Schuften im Sonnenschein
Potsdams Diskuswerfer haben auf Zypern für den ersten Nominierungswettkampf in Wiesbaden trainiert
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Sonnenschein, 28 Grad, dazu eine leichte Brise vom Meer. Zypern im Frühjahr kann Erholung pur bieten – davon waren die Diskus- und Hammerwerfer des SC Potsdam in den vergangenen zwei Wochen aber weit entfernt: Statt Strand, Bars oder Cafés bot die Umgebung des Mannschaftshotels den Leichtathleten lediglich einen Trainingsplatz. „Das Entertainment ließ ein wenig zu wünschen übrig“, sagt Trainer Jürgen Schult. Aber: „Wir wollten hier ja auch trainieren.“
Am heutigen Mittwoch kehren die Diskuswerfer zurück nach Potsdam. Das Trainingsprogramm auf Zypern war straff, Pausen gab es selten. Aber die Leichtathleten haben sich nicht ohne Grund zwei Wochen lang in der Sonne gequält. Am Samstag treten die Diskuswerfer in Wiesbaden zum Werfer-Cup 2011 an. „Das ist der erste wichtige Wettkampf in diesem Jahr“, ein Nominierungswettkampf, erklärt Schult. Wer hier gut wirft, kann sein Ticket für die anstehenden Welt- und Europameisterschaften lösen. Entsprechend groß war die Anspannung im Trainingslager. „Wiesbaden ist das Mekka für Diskuswerfer.“
Mit 20 Sportlern und 10 Betreuern, darunter Physiotherapeuten, Trainer und Wissenschaftler des IAT in Leipzig waren die Potsdamer zur Vorbereitung auf die Insel im Mittelmeer gereist. Jeder der Sportler wird auch in Wiesbaden antreten, darunter auch Markus Münch, Gordon Wolf, Kristin Pudenz, Matthias Fischer und Philip van Dijck – Potsdams derzeit beste Diskuswerfer.
„Jeder hat sich seine eigenen Ziele gesteckt“, sagt Trainer Schult. Der 21-jährige Gordon Wolf will in Wiesbaden um Medaillen kämpfen. Wirft er mindestens 60 Meter, könnte er sich damit für die U 23-Europameisterschaft in Tschechien qualifizieren. Indes hat sich die 18-jährige Kristin Pudenz die U20-Europameisterschaft in Tallin zum Ziel gesetzt, dort wollen auch Matthias Fischer und Philipp van Dijck hin. „Alle haben von ihren Leistungen her zugelegt. Ich bin positiv eingestellt“, so Schult.
Auch der 24-jährige Markus Münch habe sich enorm gesteigert. Wirft er in Wiesbaden 65 Meter, könnte das für die Weltmeisterschaft in Korea reichen. „Ich sehe da durchaus Möglichkeiten, er hat in vielen Bereichen neue Bestleistungen gezeigt“, sagt der Trainer. Münch hat zudem über den Winter weiter an seinem Studienabschluss gearbeitet und habe den Kopf freier für die Sportlerkarriere.
Nicht so gut sieht es indes für Cara Palm aus. Sie laboriert seit Februar an einer Rückenverletzung. Sie wird in Wiesbaden nicht antreten können und war auch beim Trainingslager nicht dabei.
Das sah für die Athleten zumindest an den letzten Tagen ein leichteres Programm vor: „Wir haben die Belastungen runtergefahren“, sagt Schult. Es galt nochmal Kraft zu tanken. Auf dem Stundenplan standen „planschen und die Beine baumeln lassen“, sagt Schult.
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