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Landeshauptstadt: Schulamt prüft Schulablehnungen

„Integration und Schule“ war Thema der dritten Integrationskonferenz

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Am Stern - Rund 10 000 Potsdamer haben nach Schätzung der Integrationsbeauftragten Magdolna Grasnick einen Migrationshintergrund – 15 Prozent davon sind jünger als 18 Jahre, besuchen also die Schule oder nutzen andere Bildungsangebote. „Integration und Schule“ war auch das Thema der Integrationskonferenz, zu der Grasnick am gestrigen Mittwoch in die Sternkirche eingeladen hatte. 95 Teilnehmer kamen zu dem Treffen, vertreten waren neben elf Schulen auch Vereine, Migrantenorganisationen, Stadtpolitik und Verwaltung. Es war bereits die dritte Potsdamer Integrationskonferenz. Die Treffen sollen das 2008 entwickelte Integrationskonzept der Landeshauptstadt schrittweise ergänzen.

Nach den Diskussionen in vier Arbeitsgruppen gab es gestern neben vielen offenen Wünschen auch konkrete Ergebnisse: So will das Schulamt künftig verstärkt Fälle prüfen, in denen Migrantenkinder von Schulen abgelehnt werden. Dazu müssten die betroffenen Eltern ihre Anfragen zuvor schriftlich an zwei Wunschschulen stellen, betonte Eckard Dörnbrack, Schulrat für weiterführende Schulen beim Staatlichen Schulamt. Bei zwei Absagen könnten sie sich an das Schulamt wenden.

Zudem soll der Integrationskurs für Migrantenkinder an der Steuben-Gesamtschule ausgeweitet werden: Ab dem kommenden Schuljahr soll er 28 statt bisher 14 Stunden umfassen. Schüler sollen je nach Bedarf bis zu einem Jahr in dem Eingliederungskurs verbleiben können – ein Wechsel in eine „normale“ Klasse oder an eine andere Schule soll jeweils zum Halbjahr möglich sein. Zudem soll sich unter Koordination der Ausländerbeauftragten noch in diesem Schuljahr ein Arbeitskreis bilden, der sich um Bildungsangebote für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge kümmert.

Ein Wunsch für die Zukunft war etwa eine Sprachförderung für Migrantenkinder im Vorschulalter. Bereits bestehende Angebote sollen künftig bekannter gemacht werden: So gebe es seit 2011 einen „Dolmetscherfonds“ in der Landeshauptstadt, aus dem Eltern, Kitas oder Schulen Übersetzungshilfe beantragen könnten. „Das weiß aber noch nicht jeder“, sagte Birgit Ukrow von der Stadtverwaltung. Auch über die stärkere interkulturelle Öffnung der Bibliothek in Zusammenarbeit mit Schulen und Kitas soll nachgedacht werden. Dieser Aspekt werde ins neue Bibliothekskonzept aufgenommen, das sich in Arbeit befindet, zeigte sich Iris Jana Magdowski (CDU), die Bildungs- und Kulturbeigeordnete, zuversichtlich. jaha

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