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Landeshauptstadt: Schulen sparen Energie und fangen Sonne ein

Mit Öko-Smart-Projekt 5000 Tonnen CO2 weniger verbraucht und Geld gespart – aber nicht alles kam gut an

Stand:

Potsdams Schüler, Lehrer und Hausmeister machen es vor: Seit 1999 wurden an den Schulen durch gezielte Maßnahmen etwa 1,5 Millionen Euro an Betriebskosten eingespart und der Kohlendioxid-Ausstoß verringert. Allein effektives Durchlüften, eine optimale Heizungseinstellung sowie effiziente Toilettenspülungen haben ersten Effekte erzielt, dazu kamen aus den jährlichen Einsparungen finanzierte Umbaumaßnahmen. Das insgesamt erfolgreiche Projekt heißt Öko-Smart, seit nunmehr drei Jahren beteiligen sich alle Schulen daran.

Ziel des Öko-Smart-Programms ist, den Energieverbrauch von Schulen und öffentlichen Gebäuden um 30 Prozent zu senken und die Erziehung der Schüler zum verantwortungsbewussten Umgang mit den vorhandenen Ressourcen.

Partner der Schulen ist Eckhart Stoyke mit seiner Firma CBI aus Edmonton in Kanada. Die Finanzierung ist einfach geregelt: Im städtischen Haushalt werden die veranschlagten Betriebskosten seit dem Projektstart nicht verändert, die durch das Programm weniger benötigten Mittel werden zwischen der Schule, Stadt und dem Unternehmen aufgeteilt. Der Unternehmer Stoyke, einst Ingenieur in Deutschland, ist seit Mitte der 1980er Jahre Umweltberater an 200 Schulen in Kanada. Sein Credo: „Entgegen der Auffassung, dass das Einhalten des Kyoto-Protokolls Geld kostet, lässt sich damit sogar Geld verdienen.“ Teilnehmer des Programms würden 247 Euro pro Tonne eingesparter Kohlendioxidemissionen verdienen, argumentiert Stoyke. Denn allein durch Energieberatung und Umwelterziehung müsse eine Kommune weniger Geld aufbringen.

In Potsdam sind seit 1999 schätzungsweise 5000 Tonnen Kohlendioxid weniger ausgestoßen worden als zuvor ohne das Programm Öko-Smart. Kritiklos sind nicht alle Maßnahmen des Kanadiers in den Schulen angenommen worden: Die Potsdamer Baufachleute bemängelten zuletzt eine zu geringe Lux-Zahl in den Klassenräumen, da nicht mehr jede Leuchtstoffröhre in den Räumen in Benutzung ist. Andernorts wurden neue Toilettenspülungen eingebaut, die im Intervall spülen und nicht mehr nach jeder Benutzung. Nachteil: Gespült wird auch in den Nachmittagsstunden und an freien Tagen.

Weitere Öko-Projekte sind ein Energieteam sowie eine Solarfläche zur Gewinnung von Sonnenenergie an der Käthe-Kollwitz-Oberschule – deren Zähler befindet sich im Schulhaus. Und auch die Lenné-Gesamtschule arbeitet mit Photovoltaikanlagen. jab

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