Landeshauptstadt: Schüler demonstrieren gegen Lehrerwechsel
Ministerium widerspricht Schülern: Nur einer von sechs Lehrern kommt nicht aus der Umgebung
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Innenstadt - Potsdamer Schüler proben den Aufstand: Heute wollen die Gymnasiasten des Einstein-Gymnasiums zwei Stunden lang in den Streik treten und gegen die Lehrerversetzungen an der Schule demonstrieren. Sechs Lehrer sollen zum Ende des Schuljahres an andere Einrichtung wechseln, das sieht der Plan des Staatlichen Schulamtes vor. Dafür kommen sechs neue Lehrer. Ein Umstand, zu dem sich Schulleitung und Lehrer nicht offiziell äußern, der die Schüler aber zum Handeln bewegt.
Laut Bildungsministerium sei dies jedoch ein normales Vorgehen. Sechs Lehrer der Sekundarstufe I vom Einstein- Gymnasium würden an Grundschulen versetzt und dafür bekäme das Gymnasium sechs Lehrer für die Sekundarstufe II, sagte Ministeriumssprecher Stephan Breiding. Die Schüler bewerten dies dennoch als falsch und wollen dagegen demonstrieren. Von 9.30 bis 11.30 Uhr werden sie ihre Klassen verlassen und auf die Straße gehen. Bereits gestern haben sie in der Schule mit Handzetteln und Plakaten auf die Aktion aufmerksam gemacht. Zwei Lehrer sind dabei gesehen worden, wie sie die Zettel wieder abgemacht haben, sagte eine Schülerin. Für die Schüler dennoch kein Grund aufzugeben: Denn die von der Umsetzung betroffenen Lehrer seien zum Teil seit Anfang der 90er Jahre an der Schule, einer ist Klassenleiter einer 8. Klasse und soll diese nun abgeben. Selbst die Lehrer sind aktiv geworden, heißt es aus der Schule. Einen runden Tisch soll es am Mittwoch gegeben haben.
Die besonders große Wanderungswelle am Einstein-Gymnasium sowie deutlich weniger bis keine an anderen städtischen Gymnasien wird bei Einsteins indes skeptisch gesehen. Zumal die Schule in der Vergangenheit erst einen Schulleiter aus dem Umland bekommen hat. Nun glaubt man, die Potsdamer Lehrer würden abgezogen, damit Lehrer aus anderen Schulbezirken, wo in der Vergangenheit massiv Schulen geschlossen worden sind, wieder arbeiten können. Ministeriumssprecher Stephan Breiding widerlegt den Vorwurf: Nur ein Lehrer würde von außerhalb kommen, die anderen seien aus Potsdam und Potsdam-Mittelmark, so Breiding. Der Schulamtsbezirk Potsdam habe aufgrund hoher Schülerzahlen als einziger Bereich im Land Bedarf an weiteren Lehrern. jab
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