
© Julian Hampe
Stadt der Kinder wird zu „Schlaatz Vegas“: Schüler erhalten Stadtrechte für die Ferien
Schlaatz - Bunt, glitzernd, aufregend. Das ist die US-Stadt Las Vegas und das nahmen sich offenbar auch die „Bewohner“ der diesjährigen Stadt der Kinder in Potsdam zum Vorbild für ihre eigene Ferienwelt.
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Schlaatz - Bunt, glitzernd, aufregend. Das ist die US-Stadt Las Vegas und das nahmen sich offenbar auch die „Bewohner“ der diesjährigen Stadt der Kinder in Potsdam zum Vorbild für ihre eigene Ferienwelt. „Schlaatz Vegas“ ist der Name für das Sommerprojekt im Stadtteil Schlaatz, an dem auch Kinder aus der Region teilnehmen können.
Am Freitag übergab Sozialdezernentin Elona Müller-Preinesberger (parteilos) die Stadtrechte an den acht Jahre alten Mathis aus Teltow. Er vertrat den selbst gewählten Stadtrat, der in der kommenden Woche die Geschicke der Kinderstadt leiten soll.
Mit der Übergabe der Urkunde wurde „Schlaatz Vegas“ auch offiziell eingeweiht. Sichtlich stolz nahm Mathis das Dokument entgegen – kurz darauf brach großer Jubel unter den Mitgliedern des Stadtrates aus. Dann ging alles ganz schnell und die Kinder zischten in alle Richtungen der Stadt davon. „Es macht Spaß, ist aber auch anstrengend“, sagte Mathis später den PNN.
Bereits in der vergangenen Woche hatten die Kinder gemeinsam mit rund 65 Helfern die Stadt im Nuthewäldchen erbaut. Viele der Ehrenamtlichen waren ehemalige „Bewohner“ der Ferienstadt und mittlerweile zu alt für dieses Freizeitvergnügen. Auch er könne sich später einmal vorstellen, als Helfer bei der Stadt der Kinder mitzumachen, sagte Stadtrat Mathis.
Bei der Planung war den rund 120 Kindern alles selbst überlassen. Von der Idee, welche Gebäude errichtet werden sollen bis hin zur Wahl konnten sie alles gemeinsam bestimmen. Die Helfer unterstützten sie dabei. Doch ohne sie wäre der Bau von „Schlaatz Vegas“ unmöglich gewesen. „Das Projekt lebt vom ehrenamtlichen Engagement der vielen Helfer“, sagt Katrin Binschus-Wiedemann. Sie ist die Projektkoordinatorin und bereits zum sechsten Mal dabei.
Neben einem Rathaus, in dem der gewählte Stadtrat tagt, gibt es unter anderem ein Hotel, eine Disco und ein Café. Gebaut wurden sie von Baugruppen, in denen bis zu acht Kinder ihre Ideen umsetzen konnten. Die Helfer gaben dabei zwar Anregungen, alles beruhe aber auf „dem Prinzip der Freiwilligkeit“, wie Binschus-Wiedemann sagte.
Sie zeigte sich zufrieden mit dem Interesse der Kinder an der Veranstaltung im Rahmen des Potsdamer Ferienpasses. Der Fall des vor rund zwei Wochen verschwundenen Elias habe jedenfalls kaum Einfluss auf die Stimmung gehabt, sagte Binschus-Wiedemann. Dennoch habe sie im Vorfeld schlecht geschlafen, räumte sie in einer kurzen Rede ein. Wichtig sei vor allem das „große Vertrauensverhältnis“ der Eltern zu dem Projekt. Ab Montag wird in „Schlaatz Vegas“ nur noch mit Spielgeld bezahlt, mit dem sich die Kinder etwa im Café Muffins kaufen können. Und ein Casino gibt es auch in „Schlaatz Vegas“ – ganz wie im großen Vorbild. juh
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