zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Schüler sollen über Schulkleidung selbst entscheiden

Einheitliche Schulkleidung gegen Marken- und Trendwahn: CDU will Diskussion aufrecht erhalten

Stand:

Einheitliche Schulkleidung gegen Marken- und Trendwahn: CDU will Diskussion aufrecht erhalten STANDPUNKTE Von Steeven Bretz Zugegeben: Der durch die CDU-Fraktion eingebrachte Prüfauftrag zur Einführung einer einheitlichen Schulkleidung an Potsdamer Schulen mag nach seinem ersten Wirken ganz unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Und das ist letztlich auch allzu verständlich. Dennoch bin ich zutiefst davon überzeugt, dass eine einheitliche Schulkleidung dazu beitragen kann, auf ganz unterschiedlichen Ebenen Richtiges zu bewirken. Und überhaupt bin ich der Meinung, dass wir an Schulen dringend eine notwendige Diskussion über eine neu verstandene Ernsthaftigkeit zu führen haben. Dazu gehören neben klar definierten Aufgaben selbstverständlich auch die Durchsetzung verbindlicher Regeln. Denn Schulen sind in erster Linie Orte der Wissens-, der Methoden- und der Wertevermittlung. Insbesondere die Wertevermittlung ist aufgrund eines falsch verstandenen und überhöhten Individualismusverständnisses einer gewissen Beliebigkeit gewichen. Schließlich ist Individualität erst das Ergebnis einer Entwicklung und nicht schon der Beginn. Vor diesem Hintergrund kann es nicht sein, dass Schüler – auch an Grundschulen – einem regelrechten Marken- und Trendwahn folgen, der die finanzielle Belastbarkeit der Elternhäuser übersteigt. Auch deshalb muss die Ablehnung dieses Prüfantrages im letzten Bildungsausschuss als leichtfertig beurteilt werden. Schließlich wurden aus meiner Sicht die soziale und die pädagogische Komponente dieses Prüfauftrages völlig verkannt. Es ging der CDU-Fraktion zu keinem Zeitpunkt um die Verordnung einer Dienstkleidung. Vielmehr habe ich vorgeschlagen, zum Beispiel an Projekttagen in Schulen, einen Designerwettbewerb auszuloben, indem sich Schüler in demokratischen Abstimmungsverfahren für ihre Schulkleidung entscheiden. Mit diesem Vorgehen würden Kreativität, Phantasie und Identifikation gefördert. Sodann könnte über Sponsoren die Umsetzungsphase vorangetrieben werden. Es war schon erschreckend festzustellen, wie wenig Zutrauen die Ausschussmitglieder aus SPD und PDS, welche zuvörderst dem Berufsstand Lehrer angehören, offenbar ihren eigenen Schülern entgegenbringen. Darüber hinaus bieten aktuelle Projekte, wie Kulturhauptstadt 2010, interessante Möglichkeiten, eine Schulkleidung auch mit solchen Vorhaben zu kombinieren. Wäre es nicht wunderschön anzusehen, wie Potsdamer Schüler sich auf ihrer selbst entworfenen Schulkleidung mit einem Spruch auch zu diesem Projekt bekennen? Die CDU-Fraktion wird jedenfalls die notwendige Diskussion zu diesem Thema aufrechterhalten, weil nicht immer jede Idee sogleich zerredet werden darf! Der Autor ist Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Potsdamer CDU-Fraktion.

Steeven Bretz

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })