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Landeshauptstadt: Schüler trainieren Konfliktlösung Nuthetaler Sechstklässler

als Streitschlichter

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„Streitschlichterprüfung bestanden“ steht auf den Urkunden, die zwölf Schüler der 6. Klasse an der Rehbrücker Otto-Nagel-Grundschule jetzt überreicht bekamen. An fiktiven Beispielen hatten die Kinder zuvor zeigen müssen, wie sie im Konfliktfall reagieren würden. Dazu gehörten schulische Themen ebenso wie Meinungsverschiedenheiten zwischen Mutter und Tochter über die nächste Geburtstagsparty.

Mehrere Monate hatten die Schüler dafür zuvor mit Lehrerin Annette Wolf trainiert. „Ich lege großen Wert darauf, dass die Kinder freiwillig dieses Angebot nutzen", sagt Wolf, die sich vor drei Jahren als Multiplikatorin für Streitschlichtung weiterbilden ließ. Meinungen wie „wir brauchen keine Streitschlichtung, bei uns ist alles perfekt“, akzeptiert Wolf nicht. „Das ist unrealistisch, Konflikte gibt es auch im Kleinen.“ Die Kinder trainieren es zuzuhören, die Perspektive zu wechseln, sich in die andere Seite hineinzudenken, denn Streit sei Alltag und ganz normal. „Probleme dürfen uns nicht beherrschen, sonst wird Hilfe nötig", erläutert Wolf. Jetzt brennen die Kinder darauf, in der Schule mit Annette Wolf gemeinsam einen „Streitschlichterdienst“ für die großen und kleinen Konflikte im Klassenraum und auf dem Schulhof einzuführen. Das wird Schulleiter Ulf Gehrmann noch zu entscheiden haben.

Basis dieser Streitschlichterausbildung in Grundschulen und Schulen der Sekundarstufe I ist das Projekt „PIT – Schulische Prävention im Team“. Schleswig-Holstein war Mitte der 90er-Jahre Vorreiter, hatte zur Prävention von Kriminalität Kräfte bündeln wollen, um von und an Kindern und Jugendlichen begangenen Straftaten entgegenzuwirken. Dabei geht es schwerpunktmäßig um die drei Deliktthemen Gewalt, Diebstahl und Sucht. Insgesamt zu 24 Präventionsfeldern wird Information und Hilfe angeboten. Dazu zählen zum Beispiel Verhalten im Verkehr, Schulwegsicherung und Mobilisierung, Kindeswohlgefährdung und Persönlichkeitsentwicklung, Recht, Gesundheits- und Jugendmedienschutz. 2004 wurde das „Rahmenkonzept zur Entwicklung eines ganzheitlichen Programms zur Verkehrsunfall- und Kriminalprävention an Schulen im Land Brandenburg“ vorgelegt. Nun gibt es seit Ende 2007 auch Handreichungen des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) für Lehrkräfte, die im Auftrag des Brandenburger Bildungsministeriums erarbeitet worden sind. Eine Weiterbildung zum Multiplikator für Streitschlichtung könne bei den zuständigen Schulämtern oder bei den freien Trägern beantragt werden, war aus dem Bildungsministerium zu erfahren. Ute Kaupke

Weitere Infos im Internet unter

www.bildung-brandenburg.de/

pitbrandenburg.html

Ute Kaupke

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