Landeshauptstadt: Schülerzahl steigt

Es ist eine harte Entscheidung, die Schulleiterin Elvira Eichelbaum treffen muss. Weiter an der Schule bleiben oder an eine andere, ihrer Besoldungsgruppe angemessene Schule gehen? Seit 20 Jahren ist sie Schulleiterin in der Priesterweg-Grundschule in Drewitz, immer wieder hat sie gemeinsam mit ihren Kollegen neue Projekte angeschoben. Seit einem Jahr arbeitet sie an dem Konzept Stadtteilschule und möchte einen neuen Schulversuch im Land starten. Das Unterrichtsfach Gesundheitserziehung gemeinsam mit Lehrern, Eltern und Schülern soll es künftig geben. Doch nun will das Schulamt die Schulleiterin an eine andere Schule versetzen, wenn sie nicht auf Gehalt verzichtet. In einem Jahr soll sie an einer Grundschule in Falkensee unterrichten.

Hintergrund des Streits sind die Schülerzahlen in der Schule. Schulleiter werden nach Anzahl der Schüler in Gehaltsgruppen eingeteilt, derzeit lernen weniger als 360 Kinder an der Grundschule im Stadtteil. Zu wenig für die Gehaltsgruppe von Elvira Eichelbaum. Bleiben und verzichten oder versetzt werden sind daher die Alternativen. Allerdings soll Elvira Eichelbaum laut Schulamtsleiter Ulrich Rosenau erst im Schuljahr 2010 gehen. Bis dahin werde eine ordentliche Übergabe erfolgen. Allerdings hätte es dann laut dem kürzlich beschlossenen Schulentwicklungsplan allerdings wieder eine leistungsgerechte Schüleranzahl: Genau 360 werden ab dem nächsten Schuljahr prognostiziert, Tendenz steigend. 2013 sollen es sogar mehr als 380 sein. Potsdam erlebt einen Kinderboom, der in den nächsten Jahren auch in die Grundschulen schwappt. Mike Schubert, Potsdams SPD-Chef fordert daher, dass Elvira Eichelbaum an der Schule bleibt. Dies würde das Projekt Stadtteilschule gefährden. Zumindest soll das Schulamt die nächsten beiden Jahre noch abwarten. Elvira Eichelbaum selbst sagte auf Nachfrage, sie würde gerne an der Priesterweg-Grundschule bleiben. jab