Landeshauptstadt: Schulküche wird teuer

Am Stern - Die seit Monaten geplante professionelle Lehrküche für die Coubertin-Oberschule kommt die Stadt womöglich teuer zu stehen. Die mit der Fassadensanierung und dem Brandschutz für die Schule beauftragten Firmen wollen aus ihren Verträgen entlassen werden, die Arbeiten müssen neu ausgeschrieben und vergeben werden. Das erklärte Bernd Richter, Chef des Kommunalen Immobilien Service (KIS), im jüngsten Hauptausschuss.

Grund dafür ist der im Sommer 2012 verhängte Baustopp an der Schule. Der KIS hatte die Bauarbeiten wie berichtet auf Eis gelegt, weil sich Schüler, Eltern und Lehrer der Einrichtung eine Erweiterung der bestehenden Lehrküche gewünscht hatten. Sie wird von einer Koch- Arbeitsgemeinschaft genutzt, in der 30 Schüler kochen lernen. Bislang tun sie das nur für sich selbst. Die Schule will das Projekt allerdings im Rahmen des von der EU geförderten Projekts „Schüler kochen für Schüler“ erweitern. Weil dies aber nach Schätzungen der Stadt rund 400 000 Euro gekostet hätte, hatten die Stadtverordneten die Verwaltung beauftragt, nach einer günstigen Lösung zu suchen.

Ein vom KIS beauftragtes Gutachten erbrachte jetzt aber das Gegenteil: 730 000 Euro würde der Ausbau der Küche nach Expertenurteil kosten. Grund dafür sind laut Richter die viel höheren Anforderungen für eine solche Küche, etwa an Hygiene, Lagerung und Belüftung. Vom Hobbykochen wechsele man in gewerbliches Kochen, wenn Schüler für Schüler Speisen zubereiten. Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg warf dem KIS vor, gegen den „klaren Auftrag“ der Stadtverordneten verstoßen zu haben, nach einer preisgünstigen Variante zu suchen. Marco Verleih, Koch der Coubertin-Schule, kritisiert die „eigenwillige Kostenberechnung“ der Stadt. Er könne sie sich nicht erklären, zumal die Schule bereit sei, für die Ausstattung der Küche Sponsoren zu suchen.pee/giw