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Landeshauptstadt: Schulplanung mit dem Rechenschieber

Ringtausch: Kein Geld für Anbauten in Kurfürstenstraße, Eisenhart- zieht komplett zur Luxemburg-Schule

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Innenstadt - Großes Stühlerücken an Potsdamer Schulen: Der Stadt fehlt Geld für die Erweiterung von zwei Schulstandorten, nun muss die Eisenhart-Grundschule ihr Gebäude in der Kurfürstenstraße verlassen. Ab diesem Sommer, so sieht es ein gestern vorgestellter Plan der Schulverwaltung vor, sollen 300 Schüler und Lehrer an die Rosa-Luxemburg- Schule umziehen und mit ihr verschmelzen. 7,3 Millionen Euro sollten für den „Schulcampus Kurfürstenstraße“ in den nächsten Jahren investiert werden. Da dieses Geld nicht zur Verfügung stehe und die Probleme nicht gelöst werden könnten, so Potsdams Bildungsdezernentin Gabriele Fischer, soll die Schule ihr Konzept an anderer Stelle umsetzen.

Bislang sind die Allgemeine Förderschule „An der Insel“ sowie die Luxemburg-Schule am neuen Standort der Eisenhart-Grundschule untergebracht. In diesem Sommer steht ein Ringtausch wie einst mit Wohnungen in DDR-Zeiten an: Die Insel-Förderschule soll mit der Förderschule „Bruno Rehdorf“ am Schlaatz fusionieren, die Eisenhart-Grundschule zieht dafür in das großteils unsanierte Schulhaus Typ Erfurt ein und die leeren historischen Gebäude an der Kurfürstenstraße sollen künftig vom Helmholtz- Gymnasium mitgenutzt werden.

Ausschlaggebend für die Umzugsidee sei der gescheiterte Antrag auf Ganztagsbetreuung der Eisenhart-Grundschule gewesen, sagte Gabriele Fischer. Hort und Schule würden am jetzigen Standort gemeinsam Räume nutzen, die ersten beiden Klassen werden in einer baufälligen Flakbaracke mit Ofenheizung unterrichtet und auch das benachbarte Helmholtz- Gymnasium klagte unter den räumlichen Engpässen. Der Campus-Plan sah den Ankauf von Grundstücken sowie die Errichtung mehrerer Gebäude in zweiter Reihe vor.

„Schade, dass die Idee zu Grabe getragen worden ist“, sagte CDU-Fraktionschef Steeven Bretz. Er sieht zwar die Raumsituation danach als entspannter an, sieht aber mögliche Zusatzbelastungen für Eltern, die dadurch einen längeren Schulweg in Kauf nehmen müssten. Auch SPD-Fraktionschef Mike Schubert erklärte gestern, er würde gerne eine verbindliche Sanierungszusage für die Eisenhart-Luxemburg-Schule sehen. „Wir hatten mit der jetzigen Grundschule am Pappelhain schonmal eine Schule, der bei Zusammenlegung eine Sanierung versprochen worden ist“, so Schubert. Die Verwaltung hat nach langem Warten zuletzt eine Sanierung bis 2011 in Aussicht gestellt. Ebenso schnell soll an der Burgstraße saniert werden. In diesem Jahr plant die Verwaltung 20 000 Euro für Malerarbeiten ein, ab nächstem Jahr sind weitere Beträge als Investition in den Standort vorgesehen, so Gabriele Fischer. 600 000 Euro im Jahr 2008, danach 300 000 sowie weitere 2,4 Millionen Euro. Das Geld, zumindest im kommenden Jahr, soll aus dem Ganztagsprogramm der Bundesregierung kommen. Dafür soll die Schule bis zum 15. Dezember einen Antrag auf Ganztagsschule stellen, der laut Fischer von der Verwaltung auch unterstützt werden würde. Die Gelder des Bundes wären am jetzigen Standort nicht verfügbar gewesen.

Inhaltlich sollen sich die Schulen im kommenden Jahr auf ein gemeinsames Konzept einigen. Nach dem Schuljahr 2007/2008, für das heute die Anmeldungen beginnen, werde es nur noch eine Schule geben, hieß es aus der Verwaltung. Dass die pädagogischen Konzepte einer Schule dabei auf der Strecke bleiben könnten, sieht Gabriele Fischer nicht. „Dann besteht der Platz, seine Konzepte auch umzusetzen“, sagte die Beigeordnete. Sie sieht es als tolle Idee an: das Gymnasium habe 1000 Quadratmeter mehr Fläche, die Schulwegsicherheit der Eisenhart-Schüler werde verbessert und die Raumproblematik auch.

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