Landeshauptstadt: Schulprobleme in Eiche nicht gelöst
Klemund warnt vor Wegzug junger Familien
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Klemund warnt vor Wegzug junger Familien Eiche - Ortsbürgermeister Andreas Klemund hat davor gewarnt, die Vorzüge Eiches als Wohnstandort aufs Spiel zu setzen. Anlass dafür war die Mitteilung der Verwaltung, dass die beantragte Sanierung der Schulturnhalle nicht in den Haushaltsplan 2006 aufgenommen wird, da der Brandschutz gesichert sei und der bauliche Zustand keine Sperrung erfordere. In den aufblühenden Ortsteil sei eine Vielzahl jüngerer, besser verdienender Familien gezogen, erklärte Klemund vor dem Ortsbeirat. Würden sie wegen der problematischen Schulverhältnisse ins Umland wechseln, gingen Potsdam Steuereinnahmen verloren. In dem von der Verwaltung vorgelegten Bericht über die Ortsteile spiele Eiche nur eine untergeordnete Rolle. Die Schulproblematik werde nicht erwähnt, auch über die umstrittene Verkehrsöffnung nach Golm finde man kein Wort, kritisierte der Ortsbeirat. Dieter Jetschmanegg, Referent im Büro des Oberbürgermeisters, sagte Nachbesserungen an dem von ihm verfassten Bericht zu, der Mitte des Monats im Hauptausschuss vorgelegt werden soll. Wegen des starken Zuzugs von Familien musste in der eigentlich zweizügigen Schule eine dritte erste Klasse eingerichtet werden. Für den Hort, der in einem desolaten Flachbau untergebracht ist, wären jetzt 120 Plätze notwendig. Dafür ist das derzeit ungenutzte alte Schulgelände vorgesehen. Ein von der AWO betriebener Hortneubau für 60 Kinder auf dem Gelände soll bis zum Schuljahr 2006/07 entstehen. Die gleiche Anzahl ist im historischen Schulhaus vorgesehen; der Ausbau durch den Kirchbauverein Potsdam als Erbbaupächter sei jedoch finanziell nicht gesichert, sagte Klemund. Mit Unverständnis nahm der Ortsbeirat eine Studie über Bürgerhäuser und -treffs auf, die für Eiche einen weißen Fleck zeigt. Schon ab Anfang der 90er Jahre habe sich der Kirchbauverein und nach Gründung auch der Ortsbeirat intensiv bemüht, in das alte Schulgelände einen Bürgertreff zu integrieren. Förderanträge wurden jedoch immer wieder abgelehnt. Eine Begegnungsstätte könne und sollte auch jetzt noch in das alte Schulgelände eingeordnet werden. Die „stiefmütterliche Behandlung“ der Ortsteile müsse ein Ende haben, forderte Klemund. Dazu gehöre, dass die Stadtverordneten mit für ein „familienfreundliches Umfeld“ sorgen. Um darauf Einfluss zu nehmen, regte er eine „Lobby der Ortsbeiräte“ an. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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